Wir müssen Stellung beziehen

Bericht des DFDB-Vorsitzenden Johann Fernbach bei der Vertreterversammlung des Banater Regionalforums 2019 (Gekürzte Fassung)

Der DFDB-Vorsitzende Johann Fernbach: "Gehen Sie wählen!" Foto: Zoltán Pázmány

Wir haben es in diesem Jahr mit großen und wichtigen Veranstaltungen zu tun, die wir gut über die Bühne bringen wollen... Da wären einmal die Heimattage im Monat Juni, gemeinsam mit der 25-Jahr-Feier des AMG-Hauses. Zu diesen Ereignissen erwarten wir viele Gäste aus Rumänien, Deutschland und Österreich. Nicht unerwähnt bleiben sollte die Jahrhundertfeier seit der Vereinigungserklärung der deutschen Minderheit in Paris, 30 Jahre seit Beginn der antikommunistischen Revolution, 50 Jahre deutsche Volksuni in Temeswar, 50 Jahre seit der ersten Mundart-Beilage Pipatsch in der Banater Zeitung. Dazu kommen die Ereignisse aus Arad und im Banater Bergland...

Das Jahr 2019 ist auch aus politischer Sicht ein ganz Besonders, vor allem deshalb, weil auf uns zwei Wahlgänge zukommen: die EU-Parlamentswahlen und die Präsidentschaftswahlen... Die Attacken und Verleumdungen uns gegenüber werden bestimmt andauern, vor allem weil Klaus Johannis ein neues Mandat als Staatschef anstrebt. Es zeichnet sich eindeutig ab, dass die Nationalisten und Populisten, die das Land derzeit regieren, nichts von unseren Werten halten, und genauso nichts mit der europäischen Wertegemeinschaft zu schaffen haben... Nach den letzten Aussagen einiger ranghoher Persönlichkeiten aus Brüssel, möchte Europa nicht mehr von dieser rumänischen Regierung hintergangen werden, die von einer Gruppe von Verbrechern gelenkt wird und die ihre Besitztümer und Privilegien schützen will, Vorteile, die sie illegal erworben haben. Ihr einziges Ziel ist es, die Gesetze im Bereich der Justiz zu ihrem eigenen Gunsten zu verändern und durch ihre Mittelsmänner alles zu kontrollieren...Deshalb bitte ich Sie und Ihre Freunde: Gehen Sie wählen!... Unsere Eltern und Großeltern haben viel zu viel gelitten und deshalb müssen wir Stellung beziehen. Dies ist meine Botschaft, die auch im Einklang mit jener des Landesforums ist.

Die Vertreterversammlung von heute bietet mir die Möglichkeit, eine Bilanz des vergangenen Jahres zu ziehen ...Von allem Anfang an möchte ich unterstreichen, dass wir im Banat 1800 zahlende Mitglieder haben: im Kreis Arad 200, im Banater Bergland 400 und im Kreis Temesch 1200. Diese Zahlen zeigen einen leichten Aufwärtstrend im Vergleich zu den letzen Jahren. Unser Forum hat im vergangenen Jahr 28 Bücher drucken lassen, 84 finanzierte Kulturprojekte durchgeführt,  ebenso viele liefen ohne Finanzierung ab.Ich möchte mich bei all jenen bedanken, die bei den Veranstaltungen Präsenz gezeigt und mitgeholfen haben....Man kann in letzter Zeit eine vielseitigere Tätigkeit des Jugendforums erkennen, das versucht, mehr Präsenz zu zeigen, und die Tatsache, dass in absehbarer Zeit Jugendfilialen in Billed, Hatzfeld und Warjasch gegründet werden sollen, ist ein gutes Zeichen, das uns mit viel Hoffnung erfüllt.

Im vergangenen Sommer besuchten uns der Aussiedlerbeauftragte Bernd Fabritius, der Baden-Württembergische Justizminister Guido Wolf, der Oberbürgermeister von Ulm, Günter Czisch... Im November haben wir 100 Jahre seit der Gründung des einheitlichen rumänischen Nationalstaates gefeiert. Bei dieser Gelegenheit haben wir zwei namhafte Historiker, Victor Neumann und Rudolf Gräf, eingeladen. Diese sprachen über die Rolle, die die deutsche Minderheit damals gespielt hat, als Rumänien auch deren Unterstützung brauchte und wir diese Unterstützung ohne Vorbehalt gegeben haben...Über alle Veranstaltungen, die sowohl im AMG-Haus, aber auch in Reschitza, Arad, und in anderen Ortschaften des Banats stattgefunden haben, haben sowohl unsere Banater Zeitung, als auch Radio Temeswar, die deutsche Fernsehsendung, aber auch rumänische Medien berichtet. Wir sagen Ihnen allen deshalb ein herzliches DANKESCHÖN! Natürlich blicken wir mit Vertrauen und Hoffnung in die Zukunft, und ich bin fest davon überzeugt, dass die Heimattage im Juni, unter dem Motto, „Tradition und Moderne. Die Banater Deutschen und das Jahrhundert Rumäniens“, zu einem Erfolg werden. Im Rahmen dieser Heimattage haben wird die Genugtuung, auch 25 Jahre seit der Einweihung des AMG-Hauses zu feiern. In diesem Jahr wollen wird auch noch folgende Großereignisse veranstalten: Konferenzen mit internationaler Beteiligung, 100 Jahre, seitdem das Manifest zur Vereinigung des Banats mit Rumänien verfasst und vorgetragen wurde, 30 Jahre seit dem Sieg der Revolution von 1989, die bekanntlich in Temeswar begonnen hat.50 Jahre Volksuni. Zu diesem Anlass möchte ich bereits jetzt meine herzlichen Dank Frau Alexandrina Paul, Frau Luise Finta, Frau Ehling, Frau Charlotte Theiss, Frau Porsche, D. Bălănescu, Herrn Arthur Funk, und nicht zuletzt Frau Podlipny für ihre Tätigkeit in all den  Jahren danken. Sie haben in ihren Bereichen das kulturelle Leben des Forums entscheidend bereichert. Wir werden außerdem auch 50 Jahre seit Ersterscheinung der Mundartseite Pipatsch in unserer Banater Zeitung feiern. Dabei sei ganz besonders Frau Helen Alba hervorgehoben...

Das Jahr 2019 ist auch politischer Sicht eines von extrem hoher Bedeutung. Es kommen EU- bzw. Präsidentschaftswahlen auf uns zu. Ich denke, die Präsidentschaftswahlen, bei denen Klause Johannis für ein neues Mandat kandidieren wird, werden sehr hart sein. Die kontinuierliche Verleumdung, derer wird ausgesetzt sind, geht von Personen aus den Reihen der derzeitigen Regierungsparteien aus...Deshalb glaube ich, ist es sehr wichtig, bei jeder Gelegenheit hervorzuheben, wie viel unsere Väter und Großväter in den beiden Weltkriegen und auch danach leiden mussten, und viele unserer Landsleute in den 1980er Jahren für insgesamt drei Milliarden D-Mark verkauft wurden. Trotz dieser Demütigungen und Leiden haben wir uns im Laufe der Jahre immer wieder verständnisvoll gezeigt, doch es ist auch unsere Pflicht, nicht zu vergessen...Die Kandidatur für ein zweites Mandat von Klaus Johannis muss uns vereinter denn je vorfinden und dazu möchte ich an Sie alle appellieren: Gehen Sie wählen!...Ich denke, ich spreche im Sinne Ihrer aller, wenn ich behaupte, dass der Platz Rumäniens in einem fortschrittlichen Europa ist, in einem demokratischen Europa, mit vorhandener Rechtsstaatlichkeit, in dem Korruption keinen Platz findet...