Wirtschaftsforum

Incoming vs. Binnentourismus

Fast jedes Land der Welt hat bereits in den ersten Wellen der Corona-Krise die Grenzen geschlossen: mal ist dieses, mal das andere Land zum Risikogebiet, Hochrisikogebiet bzw. Hochinzidenzgebiet erklärt. Reisewarnungen werden ausgesprochen und wieder aufgehoben. Jedes Land seinerseits legt Einreise- und Quarantänebestimmungen fest, sodass nicht vor der Reise gewarnt, jedoch abgeraten wird. Weltweit ein nicht überschaubarer Flickenteppich, der von Tag zu Tag, von Woche zu Woche aktualisiert und geändert wird und jede Reiseplanung unmöglich macht.

Wahrlich, für Reisebüros, Veranstalter und Akteure im Tourismus kein Vergnügen. Hotels und Restaurants mit Umsatzeinbrüchen von 40, 50, 60 Prozent stehen noch richtig gut da; bei Airlines und Reiseveranstaltern sind es 80, 90 Prozent.

Das richtige Maß an Kommunikation mit dem Kunden, der bei der Stange gehalten, aber nicht mit ständiger Werbung belämmert werden darf, ist angesagt. Noch angesagter: Durchhaltevermögen, Resilienz und ein guter Einsatz, sobald die Nachfrage im europäischen Kontext wieder anzieht.

Reisen ausländischer Touristen (unabhängig ob Individual- oder Gruppenreisen) sind 2020 fast zu 100 Prozent abgesagt und für 2021 noch nicht terminiert. Diese sind – wie Reisen von Inlandstouristen – nicht kurzfristig möglich, sondern  benötigen Planung und Vorlaufzeit. Allerdings wären die ausländischen Gäste für das Land dringend nötig, da nur diese frisches Geld ins Land bringen. In dieser Zwangspause wäre Rumänien also dringend geraten, wie z.B. Israel zu verfahren: Infrastruktur für die Nach-Pandemiezeit aufzurüsten und sich für die kommende Nachfrage vorzubereiten. Denn die Chancen stehen nicht schlecht: nachhaltige Reisen in wenig überlaufene Ziele werden als erste gesucht.

Binnentourismus ist wichtig, denn er füllt kurzfristig die Betten. Aber er reicht nicht, man macht sich nur selbst froh. Wichtig sind die ausländischen Gäste, um die gebuhlt wird, steht man doch mit vielen Destinationen in harter Konkurrenz.