Wucherlohn am Steuerknüppel

Kontrovers

Busfahrern und Tramlenkern soll es künftig besser gehen. Parlamentarier aus USR und PSD haben sich das so ausgedacht. Zu Ende gedacht wohl aber kaum, denn, schon heute können die oft hochverschuldeten Nahverkehrsbetriebe ihr Personal nicht mehr bezahlen. Nun soll dem Fahrer-Personal aus den Stadtwerken viel Entgegenkommen eingeräumt werden. Auch die Rente mit 55, die dann zwar nicht mehr der öffentlichen Hand, aber dem Staatssäckel ein noch tieferes Loch in sein Budget graben wird, ist fest eingeplant. Es ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass Busfahrer und Straßenbahnlenker einen stressigen Beruf haben, aber wohl kaum mehr von all dem, als viele ihrer Berufskollegen auf dem freien Markt. Da finden sich immer wieder Politiker, die den Gutmenschen spielen wollen, wenn irgendein Wahlgang bevorsteht. Man vergisst in der rumänischen Pseudo-Demokratie sehr häufig, dass die Existenz des Landes von der freien Marktwirtschaft getragen wird. Wie sollte man es einem Schofför bei einem Privatunternehmen erklären, dass er nicht die gleichen Vorteile hat, wie sein Kollege, der bei der Stadt angestellt ist? Diese Wunschjobs bei Staat und Kommune sind doch ein Grund mehr für viele Bürger alles zu tun, um ihr Geld aus der öffentlichen Hand zu verdienen und bei dem Begriff „alles“, möge man dies auch genauso verstehen. Außerdem: eine solche Regelung würde auf jeden Fall bedeuten, dass Tickets und Dauerfahrkarten teurer werden, oder die Stadt viel mehr als bisher aus dem eigenen Haushalt zuschießen muss, statt Straßen zu sanieren, Fassaden zu renovieren oder Gehsteige zu betonieren. Also, im Umkehrschluss, auf jeden Fall, ein Nachteil für die Fahrgäste, denen das neu bevorteilte Personal ganz bestimmt nicht kundenfreundlicher entgegentreten, sondern die Vorteile als selbstverständlich betrachten würde.