Austritt Großbritanniens endgültig besiegelt

Abschied im EU-Parlament von britischen Kollegen

Guy Verhofstadt, ehemaliger Chef der Brexit-Steuerungsgruppe, sprach aus, was viele nach der Ratifizierung des Brexit-Vertrags dachten: „Es ist traurig, ein Land gehen zu sehen, das Europa zweimal befreit hat“ – und :„Wie konnte das passieren?“ Später schimpfte Nigel Farage ein letztes Mal über die EU, und schließlich reichte man sich zur schottischen Abschiedshymne „Auld Lang Syne“ die Hände. Foto: dpa

Brüssel (ADZ) - Am Mittwoch ratifizierte das EU-Parlament den Brexit-Vertrag, damit beginnt die elfmonatige Übergangsfrist bis zum endgültigen Austritt Großbritanniens. Der Abschied beeindruckte auch die rumänischen EU-Abgeordneten: „Ich glaube nicht, dass hier jemals so viel geweint wurde“, so die PLUS-Abgeordnete Ramona Strugariu.
Auch Corina Crețu von Pro Romania sah Tränen, aber auch Freude – „Ausdruck einer gespaltenen und verwirrten britischen Gesellschaft“. Sie hält die europäische Gemeinschaft angesichts globaler politischer Entwicklungen für notwendig. Ebenso Cristian Ghinea von der USR, laut ihm verlässt Großbritannien die EU unter dem „Fluch der Generation Farage, Cameron, May und Boris Johnson“.

Rumänien erhält durch den Brexit einen weiteren Sitz im EU-Parlament, der vom ehemaligen PSD-Europa-Minister Victor Negrescu besetzt wird. Er kritisiert mangelnde Kommunikation seitens der politischen Führung in Bukarest zur Situation der zahlreichen in Großbritannien lebenden Rumänen. Dacian Cioloș (PLUS) sieht diese nicht vom Brexit betroffen, auch würden diese Entscheidungen auf europäischer Ebene fallen. Mehr zum Brexit auf S. 11.