Bukarest: Strafermittlungen wegen gefälschter Impfzertifikate

Verdächtige sind Beamte der Kinderschutzbehörde des 2. Bezirks

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Bukarest (ADZ) – Die Bukarester Staatsanwaltschaft hat am Donnerstag strafrechtliche Ermittlungen wegen zahlreicher, von einem Impfzentrum im zweiten hauptstädtischen Bezirk gefälschter Impfbescheinigungen eingeleitet.

Wie die Staatsanwälte nach einer Standortdurchsuchung bei dem im zweiten Hauptstadtbezirk gelegenen Impfzentrum „Neghiniță“ in der Causa mitteilten, werden sie in den kommenden Tagen insgesamt 168 Verdächtige sowie zehn Zeugen vernehmen. Die Hauptverdächtigen sind allesamt Mitarbeiter der Kinderschutzbehörde des zweiten Bezirks, die im Sommer dienstlich zu besagtem Impfzentrum versetzt worden und dort für die Erfassung der Personaldaten der Impflinge im nationalen elektronischen Impfregister zuständig gewesen waren. Die Beamten stehen im dringenden Verdacht, vor allem im Monat August die Personaldaten tatsächlich geimpfter und folglich im Impfregister erfasster Personen gelöscht und mit jenen ungeimpfter „Kunden“ ersetzt zu haben, damit sich letztere sodann digitale Impfpässe erstellen können.
 
Die Ermittlungsbehörden eingeschaltet hatte der Bürgermeister des zweiten Hauptstadtbezirks, Radu Mihaiu (USR), nachdem bei ihm Beschwerden mehrerer Bürger eingegangen waren, die sich im Frühjahr gegen SARS-CoV2 geimpft hatten und im Sommer das digitale Covid-Zertifikat beziehen wollten, jedoch keines erhielten, weil ihre Daten im nationalen Impfregister unauffindbar waren und sie entsprechend als ungeimpft galten.

Bezirksbürgermeister Mihaiu kündigte am Donnerstag die sofortige Schließung des Impfzentrums „Neghiniță“ und die vorläufige Freistellung aller Mitarbeiter bis Beendung der Ermittlungen an; sämtliche Impfwillige mit Impfterminen vor Ort würden an andere, im zweiten Bezirk gelegene Impfzentren verwiesen.