Chaos bei Liberalisierung des Strommarktes

Popescu: Neues Energiegesetz soll Klarheit schaffen

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Bukarest (ADZ) - Am 1. Januar 2021 wurde die Liberalisierung des Marktes für elektrische Energie umgesetzt. Die Stromkosten für private Haushalte, die bisher von einem regulierten Preis profitiert haben, steigen damit um 13 bis 26 Prozent. Verbraucher hätten bis dahin vom „Universaldienstvertrag“ zu einem anderen Vertragsmodell bzw. Stromanbieter wechseln können. Ombudsfrau Renate Weber kritisiert jedoch, über 90 Prozent der Verbraucher seien gar nicht informiert gewesen, die Informationen auf der Homepage der Energieregulierungsbehörde (ANRE) kaum verständlich. Daraufhin hat ANRE eine Verlängerung der Frist für den Vertragswechsel bis 31. März angekündigt.

Stromanbieter sollen Kunden, die nicht wechseln, bis dahin die Differenz zu günstigeren Verträgen erstatten. Răzvan Nicolescu, Ex-Präsident von ANRE, kritisierte dies als Wettbewerbsverzerrung, die den alten Anbieter begünstige.
Energieminister Virgil Popescu kündigte daraufhin an, dass die Regierung nach dem 15. Januar mit dem neuen Energiegesetz auch über die Art und Weise der Liberalisierung bestimmen werde. Zudem sei ein Gesetzesentwurf in Arbeit, um finanziell schwache Haushalte bei den Energiekosten zu unterstützen.