Corona-Krise: Staatschef zieht erste Zwischenbilanz

Lockerungen läuten „kein Leben wie vor der Pandemie“ ein

Bukarest (ADZ) - Staatschef Klaus Johannis hat am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz eine erste Zwischenbilanz der Corona-Krise nach eineinhalb Monaten Notstand gezogen.

Johannis hob hervor, dass sowohl Behörden als auch Gesundheitssystem und Bürger „Erfolge“ verbucht hätten. Hierzulande gebe es 600 Infektionsfälle pro Million Einwohner, während es in Spanien 5000 und in Italien knapp 3000 seien. Daran gemessen sei die Epidemie in Rumänien noch glimpflich verlaufen, sagte der Präsident, der allerdings auch einräumte, dass hierzulande weit weniger getestet wird als in anderen Ländern.

Angesichts der ab Mitte Mai möglichen ersten Lockerungen mahnte Johannis erneut, dass „größte Vorsicht“ geboten sei und keineswegs ein „Leben wie vor der Pandemie“ eingeläutet wird. Es werde eine Maskenpflicht geben, „wir werden uns höchstens zu dritt versammeln, unsere Ortschaften nicht ohne triftigen Grund verlassen, keine Shoppings Malls und Restaurants besuchen können“. Man dürfe „das bisher Erreichte“ auf keinen Fall aufs Spiel setzen, die Gefahr sei noch nicht vorbei. Lockerungen, die eventuell schlechte Auswirkungen haben sollten, würden „sofort wieder zurückgenommen“, erläuterte Johannis die nächste Etappe. Ob der Notstand nochmals verlängert oder ab dem 15. Mai auf die leichtere Stufe des Alarmzustands gesetzt werden könne, soll kommende Woche beschlossen werden, so der Staatschef.

Johannis stellte zudem klar, dass im Kampf gegen die Epidemie „nicht alle Politiker am gleichen Strang gezogen haben“: Die „gleichen Politiker“, die in den letzten Jahren den Staatssack geleert hätten, würden nun „die Angst der Menschen ausschlachten“ und untragbare populistische Gesetzesinitiativen absegnen, „da sie ja nicht ihr eigenes Geld verprassen“, rügte der Präsident.