Dan Diaconescu klagt über „feindliche“ Regierung

Angeblich „sackweise“ Geld an protestierende Belegschaft

Bukarest (ADZ) - Das Medienspektakel um die Privatisierung des maroden Chemiewerks Oltchim erreichte am Montag einen neuen Höhepunkt: Während Auktionsgewinner Dan Diaconescu beim Wirtschaftsministerium den Privatisierungsvertrag endlich unterzeichnen sollte, protestierten in Râmnicu Vâlcea Hunderte Mitarbeiter wegen ihrer ausstehenden Löhne und drohten zeitweilig sogar mit einem „Sturm“ auf Bukarest.

Diaconescu, über dessen Bonität ganz Rumänien seit Tagen spekuliert, stellte den Oltchim-Protestierenden „sackweise“ Geld in Aussicht, worauf die Demo abflaute.

Die Vertragsunterzeichnung zögerte Diaconescu jedoch nach wie vor hinaus: Laut Gesetz habe er bis Februar 2013 Zeit, um die vertraglichen Aspekte mit den Behörden auszuhandeln; trotzdem wolle er den Privatisierungsvertrag umgehend unterzeichnen, sofern die Regierung auf seine Forderungen eingehe. Doch verhalte sich diese ihm gegenüber ausgesprochen „feindlich“ und gehe auf keinen seiner Vorschläge ein, erklärte der Skandalmoderator Montagmittag. Die Zahlungsfrist für die Übernahme des knapp 55-prozentigen Anteilspakets am Chemiewerk lief indes um Mitternacht ab.