Demos wider und für Roşia Montană klingen nicht ab

Bukarester Fahrradfahrer schießen sich auf Oberbürgermeister ein

Die Proteste gegen das Goldprojekt Roşia Montană gehen weiter. Foto: Christian Binder

Bukarest (ADZ) - Kein Ende der massiven Straßenproteste gegen das umstrittene Goldprojekt Roşia Montană in Sicht: Allein in Bukarest beteiligten sich am Sonntag etwa 20.000 Menschen an einem Protestmarsch gegen den geplanten Goldabbau im Zyanid-Verfahren und auch gegen die als durch und durch korrupt empfundene politische Klasse. Auch in Klausenburg/Cluj, Temeswar/Timişoara, Kronstadt/Braşov und weiteren Städten gingen Abertausende Menschen auf die Straße. Schützenhilfe gab es zudem aus Berlin, Wien, Mailand, London, Oxford, Amsterdam, Budapest, New York und Melbourne.

Neben dem Hauptslogan „Geeint retten wir Roşia Montană“ werden mittlerweile vermehrt auch regimekritische Sprechchöre laut – in Bukarest etwa wurde am Sonntag auch „Ponta, Rücktritt“, „Nieder mit der Schummelregierung“ und „Eure Gier hat uns geweckt“ gerufen.
Zeitgleich demonstrierten in Roşia Montană rund 1000 Bergarbeiter und Einwohner für Arbeitsplätze und den Start des Goldförderprojekts, 33 Kumpel begaben sich aus Protest für einige Stunden wieder unter Tage.

Am Samstag hatten in der Hauptstadt Tausende Protestler den gigantischen Parlamentssitz mit einer menschlichen Kette umstellt. Der Demo schlossen sich auch rund 5000 Fahrradfahrer an, die davor einen Protest auf zwei Rädern gegen Oberbürgermeister Sorin Oprescu organisiert hatten.