Die Dürre der letzten Wochen halbiert die Ernten bei den meisten Nutzpflanzen

Die landesweite Vernachlässigung der Bewässerungssysteme rächt sich

Symbolfoto: sxc.hu

Bukarest/Reschitza (ADZ) - Landesweit gibt es Dürrealarm und im Süden der Moldau, in der Walachei und in Oltenien sowie im Banat bedauert man nun vergeblich die Vernachlässigung der Bewässerungskanäle und den Diebstahl der Bewässerungsrohre sowie der Pumpen. Allein im Raum Brăila und auf schmalen Streifen entlang der Donau funktionieren noch Bewässerungssysteme. So sind nach einem Monat Dürre der Mais und die Sonnenblumen großteils vertrocknet.

Auch im Banater Bergland spricht man zunehmend von einer „kompromittierten Mais- und Sonnenblumenernte“. Die Fachleute von der Kreisdirektion für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (DJADR) in Reschitza gehen von „einer gegenüber 2011 halbierten Ernte aus“ – wenn es dieser Tage noch regnen sollte.

Wie (fast) überall in Rumänien gibt es auch im Banater Bergland keine Bewässerungssysteme mehr, weil „man“ die Zuleitungskanäle vergammeln ließ und auch hier die Pumpen und Elektromotoren gestohlen wurden. Die Landwirte sind ausschließlich auf Regen angewiesen. „Der Schaden ist bereits groß genug, selbst wenn es dieser Tage regnen sollte“, heißt es bei der Landwirtschaftsdirektion, „denn beispielsweise beim Raps konnten bloß 11 der insgesamt 875 bebauten Hektar unbeschädigt abgeerntet werden. Betroffen sind auch die Kulturen mit Herbstkartoffeln – die sind im stocktrockenen Boden wie Feigen zusammengeschrumpft und ihre Vegetationszeit ist von der Dürre einfach gestoppt worden. Die Triebe sind bei mehr als 50 Grad C in Bodennähe einfach erwürgt worden“, sagt Mariana Brujan vom Büro für Inspektionen, Umsetzung von Landwirtschaftspolitiken und Landwirtschaftsstatistik. Auch die Krautpflanzungen , die viel Wasser brauchen, seien verkümmert. 

„Irgendwie davongekommen“, wenn auch mit Verlusten, sind die Halmfrüchtekulturen, allerdings ist noch nicht die gesamte Ernte eingebracht. Beim Weizen hat man laut Statistik der DJADR bisher einen Durchschnitt von 3070 Kilo/Hektar erzielt, bei Gerste 2927 kg/ha. Allerdings sind die bestellten Flächen nicht sehr groß: 12.291 Hektar beim Weizen, 385 Hektar bei der Wintergerste.