Drei Verwaltungskreise eröffnen Büro des Szeklerlands in Brüssel

Nichts Ungewöhnliches, aber große Aufregung in der rumänischen Öffentlichkeit

Bukarest (ADZ) - Drei Europaparlamentarier, die auf der Liste des UDMR gewählt wurden, und zwar László Tökés, Gyula Winkler und Csaba Sógor, werden Dienstag im Europäischen Parlament durch einen Empfang die Eröffnung des Büros des Szeklerlands in Brüssel bekannt geben. Derartige Büros sind in Brüssel nichts Ungewöhnliches, wird kommentiert, die Sache mit der „Vertretung des Szeklerlands“ hat in der rumänischen Öffentlichkeit jedoch für reichliche Aufregung gesorgt.

Der Europaparlamentarier Iuliu Winkler hat die Sache in „Jurnalul National“ erklärt: Die Initiative zur Einrichtung eines solchen Büros sei von den Kreisratsvorsitzenden der Verwaltungskreise Harghita, Covasna und Mures ausgegangen. Man wolle touristisch für das Gebiet werben, aber auch Fonds für die Entwicklung der Wirtschaft heranziehen. Es sei wirkungsvoller, die Bezeichnung „Szeklerland“ anzuführen, das sei historisch berechtigt und würde mehr wirken, als eine bloße Anführung der Verwaltungskreise.

Das Büro soll einen bis zwei Angestellte haben, es wird sich in einem Hochhaus in der Nähe des Europäischen Parlaments befinden, wo auch andere ähnliche Einrichtungen untergebracht sind. Für die Unterhaltskosten werden die drei Kreisräte aufkommen, diese haben in ihren Haushalten die Summen bereits vorgesehen. Für acht Monate würden das insgesamt 45.000 Euro sein.

Die Eröffnung einer Vertretung des Szeklerlands in Brüssel sei unzulässig, skandalös und würde einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen, kommentierte dazu der stellvertretende PDL-Vorsitzende Sever Voinescu. „Eine Provokation und Herausforderung“, ergänzte dazu die PNL-Europaparlamentarierin Norica Nicolai. Senatspräsident Mircea Geonă (PSD) kritisierte: „Die Sache ist illegal, verfassungswidrig und antieuropäisch.“

UDMR-Vorsitzender Hunor Kelemen hat die Initiative verteidigt, der UDMR hätte davon Kenntnis gehabt und das Vorhaben unterstützt. Jeder Verwaltungskreis könne in Brüssel ein derartiges Büro eröffnen. Würde sich jemand aufregen, wenn etwa das „Motzenland“ oder die „Bukowina“ das tun? Es handle sich weder um eine diplomatische Vertretung noch um ein Konsulat.