Ermittler schlagen gegen Ölkonzern Lukoil zu

Verdacht auf Steuerbetrug und Geldwäsche

Bukarest (ADZ) - Ermittler der Staatsanwaltschaft Ploieşti, der Antibetrugsbehörde, Dutzende Zollinspektoren und ein Großaufgebot der Lokalpolizei haben am Donnerstag gegen die rumänischen Töchter des russischen Ölkonzerns Lukoil zugeschlagen, die im dringenden Verdacht der Steuerhinterziehung und Geldwäsche stehen.

Die Ermittler veranstalteten Razzien und Hausdurchsuchungen in den Gebäuden der Handelsunternehmen Lukoil Energy & Gas Romania SRL, Lukoil Lubricants East Europe SRL, Lukom-A-Romania SRL, TP Log Services SRL sowie bei der Lukoil-Raffinerie Petrotel, wo kistenweise Unterlagen sichergestellt wurden. Petrotel-Geschäftsführer Andrej Bogdanow und das restliche Management der Raffinerie wurden stundenlang verhört. In Bogdanows Fall rechnen die Medien damit, dass die Staatsanwaltschaft U-Haft beantragen wird.

Laut Staatsanwaltschaft Ploieşti soll der russische Ölriese, dem hierzulande neben erwähnter Raffinerie auch mehr als 300 Tankstellen gehören, den rumänischen Staat um mindestens 240 Millionen Euro geschädigt haben – nämlich um knapp 120 Millionen Euro durch Steuerhinterziehung und weitere 118 Millionen Euro durch Geldwäsche.

Die hiesigen Lukoil-Unternehmen stecken schon seit Jahren tief in den roten Zahlen. Allein Lukoil Romania SRL und Petrotel-Lukoil SA fuhren zwischen 2008 und 2013, kumuliert, Verluste von mehr als 720 Millionen Euro ein.