Ermittlungen gegen Gendarmerie-Chefs

Leiter hatten sich fiktive Überstunden vergüten lassen

Bukarest (ADZ) - Die Antikorruptionsbehörde DNA hat am Donnerstag strafrechtliche Ermittlungen gegen die Leitung der rumänischen Gendarmerie eingeleitet, nachdem letztere sich im laufenden Jahr, einschließlich in Notstandszeiten, Hunderte fiktiver Überstunden bescheinigten und vergüten ließen. 

Wie die DNA in einer Pressemitteilung bekannt gab, ermittelt sie gegen den Chef der rumänischen Gendarmerie, Oberst Bogdan Enescu, dessen Amtsvorgänger Ionuț Sindile sowie gegen den Generalinspekteur der Gendarmerie, Brigadegeneral Constantin Florea, wegen des dringenden Verdachts auf Amtsanmaßung zwecks Vorteilsnahme – die drei leitenden Beamten hätten sich unrechtmäßig Hunderte fiktive Überstunden vergüten lassen, ohne jegliche Nachweise für ihre angeblichen operativen Einsätze zu erbringen. Den Korruptionsjägern zufolge sollen die drei knapp 80.000 Lei unrechtmäßig eingestrichen haben.

Enescu, Sindile und Florea wurden am Donnerstag bei der DNA vorstellig, wo sie über die gegen sie erhobenen Vorwürfe in Kenntnis gesetzt wurden. Von der Presse über einen möglichen Rücktritt befragt, schloss Gendarmerie-Chef Enescu den Schritt kategorisch aus.