Eurobarometer: Vertrauen der Rumänen in Regierung und Parlament auf dem Tiefpunkt

90 Prozent bezeichnen aktuelle Wirtschaftslage als schlecht

Symbolgrafik: sxc.hu

Bukarest (ADZ) - Laut Ergebnissen des jüngsten EU-Barometers sinkt das Vertrauen der Europäer in die politischen Institutionen stetig – sowohl in die europäischen als auch in die nationalen. Zu den Top-Pessimisten gehören auch diesmal die Rumänen, die weder Vertrauen in ihre Politiker noch Hoffnung auf eine bessere Zukunft haben.

Die am Dienstag veröffentlichten Ergebnisse des Frühjahrsbarometers bezeigen, dass das Vertrauen in die EU um 2 Prozentpunkte auf 29 Prozent gesunken ist und damit erneut den Tiefpunkt vom letzten Frühjahr erreicht hat. Noch weniger Vertrauen haben die Bürger allerdings in die nationalen Regierungen und Parlamente: In Rumänien etwa gaben mehr als zwei Drittel bzw. 69 Prozent der Befragten an, kein Vertrauen in die eigene Regierung zu haben. Noch schlechter schnitt das Parlament ab, dem drei Viertel der Rumänen bzw. 75 Prozent misstrauen.

Dafür nahm der Europaoptimismus der Rumänen wieder leicht zu: So sprachen 45 Prozent der Befragten der EU und ihren Einrichtungen das Vertrauen aus – um 2 Prozent mehr als letzten Herbst.

Wirtschaftlich sehen die Rumänen ihr Land am Hund: Sage und schreibe 90 Prozent der Befragten bezeichneten die aktuelle Wirtschaftslage als schlecht, 31 Prozent erwarten sogar, dass sie sich in den kommenden zwölf Monaten noch verschlechtert, während 44 Prozent immerhin hoffen, dass sie unverändert bleibt.

Auch bezüglich der eigenen Zukunft gehören die Rumänen zu den EU-weit größten Pessimisten. So bezeichneten 58 Prozent ihre finanzielle Lage als prekär, während der EU-Durchschnitt in diesem Punkt bei 35 Prozent lag. In Sorge sind die Rumänen auch wegen ihrer Jobs – lediglich 29 Prozent der Befragten werteten ihre Lage am Arbeitsplatz als positiv. Mehr Kopfzerbrechen als Arbeitslosigkeit bereitet ihnen zudem die Teuerungsspirale: Während EU-weit 51 Prozent der Befragten Arbeitslosigkeit als gravierendes Problem bezeichneten, waren es in Rumänien nur 33 Prozent. Dafür stellt die Inflation für 35 Prozent der heimischen Bürger ein Problem dar, während im EU-Durchschnitt nur 20 Prozent der Bürger deshalb in Sorge sind.

Hierzulande fand die Umfrage im Zeitraum 11. bis 21. Mai statt, befragt wurden insgesamt 1083 Personen.