Gabriela Firea schießt aus vollen Rohren gegen Parteichef Dragnea

PSD: Zahl der Dragnea-kritischen Stimmen steigt

Die„Rosen“-Zeiten zwischen PSD-Chef Liviu Dragnea und seiner Stellvertreterin Gabriela Firea sind längst vorbei – inzwischen fordert die Bukarester Oberbürgermeisterin den umgehenden Abgang ihres Parteichefs und seiner langjährigen Vertrauten, Innenministerin Carmen Dan.
Archivfoto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Wohl eingedenk des Mottos „Angriff ist die beste Verteidigung“ schießt die amtierende Oberbürgermeisterin von Bukarest und PSD-Vizepräsidentin Gabriela Firea Pandele diese Tage aus vollen Rohren gegen ihren Parteichef Liviu Dragnea, der bislang von Retourkutschen absah.

So sagte die 46-Jährige am Mittwoch, dass Strafrechtsänderungen ihrer Meinung nach völlig in Ordnung seien, solange sie „gut durchdacht“ und „rechtlich begründet“ sind. Sie spreche sich jedoch dezidiert gegen „juristische Improvisationen“ aus, die „Land und Regierung kompromittieren“ und der PSD letztlich einen „schändlichen Abgang“ bescheren würden. Sie appelliere an alle Parteikollegen nachzuvollziehen, dass fragwürdige „juristische Eingriffe uns alle ins Chaos stürzen werden“. Firea hob erneut hervor, dass Dragneas „Schritt zurück“ eine „Wohltat“ für das Land wäre, und bezichtigte ihren Parteichef sowie dessen Vertraute, Innenministerin Carmen Dan, sie durch den Geheimdienst des Innenministeriums bespitzeln zu lassen.

Angesichts Fireas Dauerbeschuss mehren sich in der Partei nun allmählich auch die Dragnea-kritischen Stimmen: Die Parlamentarier Corina Bogdan, Emanuel Botnariu, Răzvan Rotaru und Cătălin Zamfira forderten ihren Parteichef am Mittwoch zum umgehenden Rücktritt auf, während der PSD-Verband Ilfov sich in einer Pressemitteilung geschlossen hinter „Vizepräsidentin Firea“ stellte. Zeitgleich gab die Abgeordnete Mihaela Huncă ihren Austritt aus der PSD bekannt, da die Partei „mehr Interesse an absurden Kriegen als an einer guten Regierungsführung“ zu haben scheine. Die Botoșanier Abgeordnete warf der PSD-Führung „Autoritarismus“ und der Partei einen Gesinnungswandel vor – sie habe offenkundig „ihre Ideologie und Vorsätze“ vergessen.