Gewerkschaften: Proteste und Streikdrohungen

Beschäftigte nicht nur mit Löhnen unzufrieden

Streikposten der U-Bahn-Gewerkschaft USLM vor dem Transportministerium am Dienstag: Gefordert wird eine Lohnerhöhung, die mindestens die Inflationsrate der letzten zwei Jahre ausgleicht. „Wir haben die Verhandlungen für den Abschluss des Kollektivvertrags begonnen, der am 1. Juni ausläuft“, erklärt Marian Artimon, Generalsekretär der USLM. Wird das gewünschte Verhandlungsergebnis nicht erzielt, droht die Gewerkschaft mit Protesten, Warn- und Generalstreiks. | Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Angestellte der Post protestieren beim Regierungshauptquartier gegen die Weigerung der Unternehmensleitung, neue Löhne auszuhandeln. Dabei sollen nach Angaben der Postgewerkschaft rund 17.000 Beschäftigte – 80% der Belegschaft – mit weniger als 1700 Lei netto monatlich hart an der Armutsgrenze liegen. Dem Management wirft die Gewerkschaft auch vor, sich nicht um das Geschäft zu kümmern, während andere Akteure der Branche ihre Umsätze „verdoppelt oder sogar verdreifacht“ haben. Angst besteht zudem vor Entlassungen aufgrund der Automatisierung von Arbeitsabläufen.

Auch die Lehrergewerkschaften demonstrieren vor der Regierung. Ihnen geht es um eine zum 1. Januar gesetzlich vorgeschriebene Lohnsteigerung von 16%, die ihren Angaben nach jedoch nur unvollständig erfolgte. Grund zur Unzufriedenheit sei auch das Defizit an Hilfspersonal im Schulsystem. Nicht zuletzt droht die U-Bahn-Gewerkschaft im Zuge der Tarifverhandlungen mit Streik. Die Beschäftigten verlangen eine Anhebung der Löhne um mindestens die Inflationsrate der letzten zwei Jahre. Sie rügen auch, dass das Unternehmen nicht ausreichend finanziert wird.