Illegaler Kaviarhandel in Rumänien und Bulgarien

WWF besorgt um Fortbestand urzeitlicher Störe

Bukarest (ADZ/Mediafax) - Durch Käufe von Kaviar in Geschäften, Restaurants und von Straßenhändlern in Rumänien und Bulgarien sowie anschließende DNA-Analysen der 30 erworbenen Proben fanden Mitarbeiter des WWF heraus, dass ein Teil des Kaviars von streng geschützten Stören stammt. Über zehn Prozent der Proben ließen sich als Laich des besonders bedrohten Beluga-Störs identifizieren. Dieser urzeitliche Fisch ist der größte unter den ca. 25 Störarten. Er kann fünf Meter lang und zwei Tonnen schwer werden.

In Rumänien existiert seit 2006 ein zehnjähriges Fangverbot für Störe, in Bulgarien seit 2011. Dennoch wird weiterhin gewildert, vor allen in den vom Fischfang abhängigen Regionen wie dem Donaudelta. WWF-Leiter in Rumänien, Magor Csibi, identifiziert drei Hauptgefahren für die bedrohte Spezies: Befischen, der Druck des Kaviarmarktes – einer der Hauptimporteure ist Deutschland – und Infrastrukturprojekte an der Donau, welche die Migration der Störe flussaufwärts zum Laichen behindert. Dringende Maßnahmen sind erforderlich, um den Stör zu erhalten. Rumänien und Bulgarien sind die letzten EU-Länder, in denen es noch Störe gibt.