Kritik an Bedingungen für Lebendtiertransporte

Ausfuhr von über zwei Millionen Tieren in einem Jahr

„Animals International“ erinnerte am Dienstag an das Schiffsunglück im Hafen von Midia, bei dem tausende Schafe vor einem Jahr grausam ums Leben kamen. Die Tierschützer klagen an, dass sich die Gesetze in Rumänien seither zu Ungunsten der Tiere verschlechtert haben und gegen EU-Vorschriften verstoßen. Zwei Drittel der Schafexporte aus der EU erfolgen aus Rumänien. Archivfoto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Nach dem Kentern der „Queen Hind“ im Hafen von Midia am 24. November letzten Jahres, bei dem tausende Schafe grausam zu Tode kamen, habe der Lebendtiertransport aus Rumänien dennoch weiter zugenommen, kritisiert die Tierschutzorganisation „Animals International“. Über zwei Millionen Tiere in 192 Schiffen hätten Rumänien seither in Richtung Nordafrika und Mittleren Osten verlassen. Die Fahrten dauern bis zu drei Wochen und im Sommer müssen die Tiere Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius erdulden. Dennoch wurde diesen Sommer ein Gesetz im Parlament verabschiedet, das Lebendtierexporte auch bei Temperaturen von über 35 Grad Celsius explizit erlaubt, sofern die Tiere geschoren sind und zehn Prozent weniger als üblich geladen werden. Dies verstößt gegen die EU-Richtlinie 1/2005, derzufolge Transporte bei Temperaturprognosen von über 30 Grad Celsius auszusetzen sind. Die EU-Kommission könne deswegen ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Rumänien auslösen, warnt die NGO. Das Gesetz sei auf Druck arabischer Exportfirmen, unterstützt von der Sanitär-, Veterinär- und Lebensmittelsicherheitsbehörde ANSVSA, durchgesetzt worden, heißt es.