Notstand wird für einen weiteren Monat verlängert

Staatschef: „Zeit noch nicht reif für erste Lockerungen“

Foto: presidency.ro

Bukarest (ADZ) - Staatschef Klaus Johannis hat am Montag angesichts der Corona-Epidemie bekannt gegeben, den vor drei Wochen verhängten Notstand um einen weiteren Monat verlängern zu wollen. Der Krisenstab der Regierung und er seien nach einer Analyse der Evolution der Epidemie im Land zur Schlussfolgerung gekommen, dass die aktuelle Lage noch keine Lockerung der bestehenden Einschränkungen erlaube, teilte Präsident Johannis mit.

Zwar sei Rumänien bisher weniger schwer geprüft als andere Staaten, doch sei die Spitze der Epidemie noch längst nicht erreicht, sondern stehe dem Land erst Mitte-Ende April bevor. Daher sei die Zeit für erste Lockerungen der verhängten Beschränkungen, vor allem der Bewegungsfreiheit, noch nicht reif, er werde den Notstand folglich Anfang kommender Woche um einen weiteren Monat, bis zum 16. Mai, verlängern, sagte der Präsident.

Johannis stellte zudem klar, dass die Haushaltslage infolge der Corona-Krise eine „komplizierte“ ist. Die Regierung habe „sowohl eine Gesundheits- als auch eine Wirtschaftskrise“ zu meistern, der Haushalt sei entsprechend in Mitleidenschaft gezogen. Da mehr Mittel für Gesundheitssystem, Sozialhilfen, Zwangsbeurlaubungen und Arbeitslosigkeit bereitgestellt werden müssen, werde das Defizit „höchstwahrscheinlich erheblich“ in die Höhe schnellen, sagte das Staatsoberhaupt.

Nicht zu guter Letzt eröffnete Johannis, dass „ein medizinisches Team bestehend aus elf Ärzten und sechs Krankenschwestern“ nach Norditalien, genauer gesagt nach Mailand, reisen wird, um die italienischen Kollegen vor Ort in ihrem Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu unterstützen. In schweren Zeiten wie diesen gelte es, solidarisch zu sein, hob der Präsident hervor.