Opposition: Ponta zerstört Rumäniens Glaubwürdigkeit

Liberale befürchten „schwerste politische Krise seit 1989“

Liberalenchefs Alina Gorghiu und Vasile Blaga versicherten am Sonntag auf einer Pressekonferenz, dass die Opposition nicht ermüden werde, „tagtäglich Pontas Rücktritt zu fordern“. Der im Verdacht von knapp zwei Dutzend begangener Straftaten stehende Premier schere sich keinen Deut um die „Glaubwürdigkeit des Landes und seiner Institutionen“, sondern einzig um die Beibehaltung seiner Macht, so die beiden PNL-Chefs.
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Bukarest (ADZ) - Die liberale Opposition hat am Sonntag den „sofortigen Rücktritt“ Victor Pontas gefordert – der Fall des amtierenden rumänischen Premiers, gegen den die Korruptionsfahnder wegen 22 Straftaten ermitteln, sei „präzedenzlos in Europa“, sagte der PNL-Ko-Vorsitzende Vasile Blaga. Man habe schockiert zur Kenntnis genommen, dass Ponta jedoch „lieber das Land abfackele“ und dessen Glaubwürdigkeit opfere, als den Schritt zurück zu machen.

Was Ponta sich zurzeit leiste, sei ein „unglaublicher Angriff auf den rumänischen Staat und dessen Institutionen“, der „Macht zuliebe“ sei er offenbar, wie schon vor der Präsidentschaftswahl 2014, „zu allem bereit“. Blaga bezeichnete die gegenwärtige Lage als eine äußerst „heikle“, die leicht zur „schwersten politischen Krise seit 1989“ ausarten könne. Liberalenchefin Alina Gorghiu sagte, Ponta sei ein Mensch bar jeden Ehrgefühls und das perfekte „Aushängeschild“ für seine durch und durch korrupte Regierung.

Die PNL spreche ab sofort jeder seiner Regierungshandlungen alle Legitimität ab und werde sämtliche Situationen, in denen sie mit ihm zu tun haben könnte, boykottieren, so Gorghiu. Die Parteichefin fügte auf der Pressekonferenz hinzu, dass aus Sicht der PNL vorgezogene Neuwahlen bei Weitem die beste Lösung darstellen, räumte jedoch auch ein, dass diese angesichts der Verfassung fast unmöglich einzuberufen sind.