Premier Li: Ich glaube, dass Rumänien ein Tiger Europas wird

Ponta: Starkes Europa nur mit starken östlichen Mitgliedern

Nach Angaben von Verkehrsministerin Ramona Mănescu (PNL) sollen erste „technische Gespräche mit den chinesischen Partnern“ über den Bau einer Schnellbahnstrecke hierzulande bereits Anfang Dezember stattfinden. Das Großprojekt visiert eine Schnellfahrstrecke auf der Route Wien – Bukarest – Konstanza; ersten Schätzungen zufolge dürfte sich der Gesamtwert der Investition auf rund 11 Milliarden Euro belaufen, teilte Mănescu am Dienstag mit.
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Bukarest (ADZ) - Beim dritten chinesisch-mittelosteuropäischen Wirtschaftsforum hat der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang am Dienstag den 16 anwesenden Regierungschefs und Außenministern einen zügigen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zur Region zugesichert. Obwohl die EU Chinas wichtigster Handelspartner sei, entfielen auf Osteuropa nur 10 Prozent des Volumens – man müsse sich daher bemühen, es zu verdoppeln, erklärte Li.

Sein Land ermutige entsprechend immer mehr Firmen, die von China noch im Vorjahr bereitgestellte Kreditlinie für Osteuropa über 10 Milliarden Dollar zu nutzen, sagte Li weiter. Gegenüber dem Gastgeberland sparte der chinesische Premier nicht mit Artigkeiten: „Ich glaube, dass Rumänien ein Tiger Europas wird, und wenn sich alle Tiger vereinigen und zusammenarbeiten, wird dies ein Riesenmarkt“, so Lis Ermunterungen.

Eingedenk der Befürchtungen der EU, China könne die EU-Staaten gegeneinander ausspielen und die Gemeinschaft spalten, zeigte Premier Victor Ponta seinerseits auf, dass Europa nur dann stark sein könne, wenn sich auch seine östlichen Mitglieder zügig entwickeln.

Seinen dreitägigen Rumänien-Besuch beendete der chinesische Ministerpräsident am Mittwoch mit einer Rede vor dem Parlament sowie Treffen mit Staatschef Traian Băsescu und den Vorsitzenden der beiden Parlamentskammern, Crin Antonescu und Valeriu Zgonea.