Restitutionsmafia: Angeklagter belastet Ex-Präsidialberater

Letzterer soll 25% der ANRP-Entschädigungen kassiert haben

Bukarest (ADZ) – Zum Auftakt des Prozesses betreffend die horrenden Entschädigungen, die die Rückerstattungsbehörde ANRP unter Leitung ihrer damaligen Chefin Crinuţa Dumitrean zwischen 2009 und 2011 etlichen einflussreichen Immobilienhaien zusprach, hat der in zwei Verfahren angeklagte Unternehmer Horia Simu am Dienstag für einen Paukenschlag gesorgt: Vor Gericht sagte der als Hauptnutznießer der ANRP-Großzügigkeit geltende Simu nämlich aus, dass die von ihm kassierten millionenschweren Entschädigungen vom früheren Präsidialberater Daniel Moldoveanu vermittelt wurden, der dafür „Provisionen“ von bis zu 25 Prozent kassierte.

Besagter Berater habe ihn aufgesucht und ihm seine Hilfe angeboten, da er die ANRP-Chefin persönlich kannte, stellte Simu auch gegenüber den Medien klar. Er finde es „ungerecht“, dass die „Kausalität inzwischen invertiert“ worden sei und „die moralischen Autoren“ nicht belangt werden. Tatsächlich geht Ex-Amtsträger Moldoveanu straffrei aus, da er es war, der in der Restitutionsaffäre den Stein ins Rollen gebracht bzw. Simu und Dumitrean verpfiffen hatte. Ex-Staatschef Traian Băsescu reagierte prompt und war vor allem um Schadenbegrenzung bemüht: Moldoveanu sei zwar ein Mitarbeiter der Präsidentschaftskanzlei, jedoch kein Präsidial-, sondern ein für die Nachrichtendienste zuständiger „Staatsberater“ gewesen.