Rumänien importiert 2017 370.000 gebrauchte Diesel

Studie warnt vor Verlagerung von Umweltproblemen

Die Europäische Umweltagentur führt jährlich rund 1300 frühzeitige Todesfälle in Rumänien auf die Belastung durch Stickstoffdioxid zurück.
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Bukarest (ADZ) - Eine am Dienstag vorgestellte Studie warnt vor der Verlagerung von Umweltproblemen aus dem Westen in den Osten Europas. Laut der europäischen Föderation von Nonprofit-Organisationen „Transport& Environment“ sowie der rumänischen Mitgliedsorganisation „2Celsius“ waren im vergangenen Jahr von den 520.000 nach Rumänien importierten gebrauchten Pkw 70 Prozent (rund 370.000 Stück) Diesel. Die Quote sei selbst verglichen zu Bulgarien oder Polen, wo der Wert bei 30 bis 40 Prozent liege, sehr hoch.

Zusätzlich seien 80 Prozent der importierten Diesel vor dem Jahr 2011 produziert worden und erfüllen noch nicht einmal die Abgasnorm Euro 5, welche den obligatorischen Einsatz von Partikelfiltern für Diesel-Pkw vorsieht. Der durchschnittliche Ausstoß der gesundheitsschädlichen Stickoxide (NOx) liegt demnach bei den nach Rumänien importierten Dieselfahrzeugen 12,5 Mal höher als für Pkw mit Dieselmotoren der jüngsten Abgasnorm Euro 6 (80 mg/km) vorgesehen. Die Europäische Umweltagentur (EUA) führt laut am Montag vorgestellten Daten jährlich EU-weit rund 76.000 und in Rumänien 1300 frühzeitige Todesfälle (Daten für 2015) auf die Belastung durch Stickstoffdioxid (NO2) zurück.