Senatspräsident Meleșcanu im Visier des IICCMER

Mögliche Falschangaben über Wende 1989 geprüft

Bukarest (ADZ) - Das Bukarester Institut zur Erforschung der kommunistischen Verbrechen (IICCMER) nimmt den amtierenden Senatspräsidenten und früheren langjährigen Diplomaten Teodor Meleșcanu wegen möglicher Falschangaben und kommunistischer Propaganda ins Visier. Wie das Institut am Dienstag bekannt gab, sollen vor 30 Jahren vorgelegte Angaben Meleșcanus über die blutige Wende von 1989, vor allem über die Temeswarer Revolutionsopfer, geprüft werden. 

Die Untersuchung des IICCMER erfolgt, nachdem westliche Journalisten jüngst aus Berichten des damaligen kanadischen sowie amerikanischen Botschafters in Wien zitiert hatten, denen Meleșcanu als Diplomat des kommunistischen Regimes bei einem OSZE-Treffen in der österreichischen Hauptstadt Tage nach Ausbruch der Revolution in Temeswar gesagt hatte, dass alle Berichte der westlichen Presse über Revolte und Opfer „nichts als böswillige Kolportagen“ seien.
Man werde die jüngsten Erkenntnisse über den Ex-Diplomaten gründlich prüfen; sollte Meleșcanus damalige vorsätzliche Manipulation belegt werden können, werde man umgehend die Staatsanwaltschaft einschalten, teilte das IICCMER mit.