Staatschef zum Europatag: Russische Bedrohung wird vorerst Realität bleiben

Johannis plädiert für mehr Hilfe für die Ukraine, Moldau und Georgien

Anlässlich des Europatags wurde das Schloss Cotroceni in den Nationalfarben der Ukraine angestrahlt. | Foto: presidency.ro

Bukarest (ADZ) – Staatschef Klaus Johannis hat am Montag aus Anlass des eigentlich dem Frieden und der Einheit auf dem Kontinent gewidmeten Europatags hervorgehoben, dass die „Bedrohung der euroatlantischen Sicherheit durch die Russische Föderation“ wohl auch „in den kommenden Jahren Realität bleiben wird“. Europa müsse daher unweigerlich „erstarken“, einschließlich in puncto der eigenen Stimmgewalt, hieß es in der Botschaft des Staatsoberhauptes.

Johannis verwies darauf, dass der diesjährige Europatag unter völlig veränderten Bedingungen stattfand – nach Bewältigung der Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht habe, sehe man sich inzwischen mit der Realität eines „Kriegs an den Grenzen der EU“ sowie mit der größten humanitären Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs konfrontiert. Dies seien auch für die EU präzedenzlose Zeiten, weswegen es mehr denn je gelte, „unsere Grundwerte zu verteidigen, die letztlich, wie auch das gesamte europäische Konstrukt, auf dem Konzept des Friedens aufbauen“, hob Johannis hervor. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine sei de facto ein gegen sämtliche europäische Werte und Prinzipien gerichteter – nämlich ein Krieg gegen Demokratie, Rechtsstaat und Grundwerte. Doch wisse man aus der Geschichte, dass es ohne demokratische Grundwerte auch „keine von Stabilität, Frieden und Wohlstand geprägte Zukunft“ geben könne, stellte Johannis klar.

In seiner Botschaft plädierte das Staatsoberhaupt zudem für Hilfen und Beitrittsperspektiven für die benachbarte Moldau, die kriegsgebeutelte Ukraine sowie für Georgien – die Resilienz dieser Staaten müsse angesichts der dramatischen Bedrohungen für ihre Sicherheit und Stabilität unbedingt gestärkt werden.