Strafrechtliche Ermittlungen gegen Gendarmerie-Chefs

Vorwurf: Fehlverhalten beim Einsatz vom 10. August

Wasserwerfereinsatz am 10. August in Bukarest Archivfoto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - In der Causa der Polizeigewalt vom 10. August gegen mehr als 100.000 Antiregierungsprotestler hat die Generalstaatsanwaltschaft am Freitag strafrechtliche Ermittlungen gegen den kommissarischen Chef der rumänischen Gendarmerie, Oberst Cătălin Sindile, und seinen ersten Stellvertreter, Sebastian Cucoș, eingeleitet. Ihnen werden Beihilfe zu Amtsmissbrauch sowie Fehlverhalten der Ordnungshüter vorgeworfen.

Strafrechtlich ermittelt wird auch gegen den Leiter der Gendarmerie Bukarest, Major Laurențiu Cazan, sowie gegen einen Staatssekretär im Innenministerium, Dan Chirică.

Sindile, der vor dem Sitz der Generalstaatsanwaltschaft von Passanten ausgebuht wurde, bestätigte den Medien, über die Vorwürfe gegen ihn in Kenntnis gesetzt worden zu sein.

Infolge des brutalen Einsatzes gegen die Teilnehmer an der Großdemo der Auslandsrumänen waren insgesamt knapp 800 Strafanzeigen gegen die Gendarmerie erstattet worden. Generalstaatsanwalt Augustin Lazăr hatte erst Mitte der Woche erneut beklagt, dass viele der als Beweismittel geltenden Einsatzunterlagen immer noch unter Verschluss stehen und die Ermittlungen daher eher schleppend verlaufen.