Streit um Umbettung eines Literaten

Jozsef Nyirö soll am Sonntag in Oderhellen beigesetzt werden

Bukarest/Budapest (dpa/ADZ) - Fast 60 Jahre nach dem Tod des rechtsextremen ungarischen Politikers und Literaten Jozsef Nyirö (1889-1953) gibt es heftigen Streit um die geplante Umbettung seiner Urne. Das ungarische Parlament und ein Ungarn-Verein in Rumänien wollen Nyirös Asche am Pfingstsonntag in Oderhellen/Odorheiu Secuiesc feierlich beisetzen.
Nach Angaben des rumänischen Transportministeriums vom Mittwoch verbot das Außenministerium der CFR, sich am Transport von Nyirös Urne aus Ungarn nach Rumänien zu beteiligen. Vorher wurde dem ungarischen Außenministerium mitgeteilt, dass Nyirös Neubestattung in Rumänien wegen dessen rechtsextremer Haltung unerwünscht sei. Die Überführung der Urne aus Madrid, wo Nyirö gestorben war, nach Budapest hatte das ungarische Parlament veranlasst. Nyirö war von 1941 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Abgeordneter im ungarischen Parlament. Zuletzt bekannte er sich zur Ideologie der ab Herbst 1944 in Ungarn regierenden rechtsextremen Pfeilkreuzler. 1945 floh er vor der anrückenden Sowjetarmee nach Wien und später nach Spanien.