Tag 7 der Proteste: Vom Triumphbogen doch auch zum Universitätsplatz

Daniel Constantin (PC), Victor Ponta (PSD) und Crin Antonescu (PNL) verlangten in ihren Ansprachen vor dem Triumphbogen vorgezogene Wahlen.

Um 23 Uhr kam es am Universitätsplatz zu Ausschreitungen. Die Gendarmen wurden mit Steinen angegriffen, diese zerstreuten die Demonstranten.
Fotos: Christian Binder

Bukarest (ADZ) - Bei der Kundgebung, die vom USL beim Bukarester Triumphbogen Donnerstag veranstaltet wurde, haben sich laut Polizeiangaben 7500 Teilnehmer eingefunden, laut den Organisatoren sollen es 17.500 gewesen sein.

Der Einfallsreichtum der Anschuldigungen gegen Traian Băsescu und die Regierung, die die Protestierenden auf selbstgefertigten Spruchbändern zum Ausdruck bringen, ist kaum noch zu überbieten. So mussten die USL-Redner sehr pointiert formulieren, um sich Gehör zu verschaffen. Crin Antonescu (PNL) nannte Traian Băsescu den „letzten kommunistischen Präsidenten Rumäniens“ und Emil Boc den „letzten kommunistischen Premier“.

Sowohl der Präsident, als auch der Premier, die PDL und der UDMR, dazu auch die Überläufer sollten abtreten. Die gegenwärtigen Machtinhaber müssten sich dem Urteil des Volkes an den Wahlurnen stellen.

Bei der Demonstration des USL hatten am Ende vereinzelte Gruppen zeitweilig den Victoria-Platz vor dem Regierungsgebäude besetzt. Dieselben Kundgebungsteilnehmer waren dann in Richtung Universitätsplatz aufgebrochen, wo sie die Fahrbahn besetzten und der Verkehr für Stunden unterbrochen wurde. Prompt hieß es in den regierungstreuen Medien, der USL hätte der Zivilgesellschaft „die Demo gestohlen“, so wie auch die Revolution vom Dezember 1989 gestohlen worden ist.