Teodorovici: „Die PSD lässt sich vom Koalitionspartner nicht erpressen“

ALDE-Sprecher: „Diese Woche wird entscheidend für die Koalition“

Eugen Teodorovici (PSD). Foto: Regierung

Bukarest (ADZ) – Die neue Nummer 2 in der PSD, Exekutivvorsitzender Eugen Teodorovici, hat am Wochenende dem Koalitionspartner ALDE „Erpressung“ vorgeworfen, der „klammheimlich“ Verhandlungen mit Dritten eingehe und zeitgleich versuche, die PSD „zu kapern“.
Seine Partei sei jedoch „viel zu stark und wichtig“, Erpressungsversuche seien daher zum Scheitern verurteilt, schrieb der PSD-Vize und amtierende Finanzminister bei Facebook. Den rebellischen Koalitionspartner verwarnte Teodorovici ausdrücklich: „Nicht alles ist käuflich, aber alles hat seinen Preis!“

Sein Säbelrasseln bei Facebook erfolgte, nachdem ALDE-Sprecher Varujan Vosganian am Freitag auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben hatte, dass „die Zusammenarbeit“ mit der oppositionellen Kleinpartei „Pro Romania“ und entsprechend auch „die Zukunft der Koalition“ in „höchstens zehn Tagen geklärt“ würden. Man habe gegenüber dem Seniorpartner PSD „immer wieder Konzessionen gemacht“, ihn während seiner parteiinternen Krisen „unterstützt“, einschließlich beim Sturz zweier Koalitionsregierungen. Jedoch habe man längst nicht mehr den Eindruck, dass dieses Entgegenkommen auf Gegenseitigkeit beruhe, zudem habe man bei der EU-Wahl feststellen müssen, dass das schlechte Image der Regierung nolens-volens auch auf die ALDE abfärbe, sagte Vosganian in Iași.

Wie mehrere Medien übereinstimmend unter Berufung auf PSD-Insiderangaben berichten, soll PSD- und Regierungschefin Viorica Dăncilă ihrer Partei bereits letzte Tage, nach ersten Verhandlungen mit ALDE-Chef Călin Popescu Tăriceanu, empfohlen haben, sich seelisch auf eine Minderheitsregierung vorzubereiten. 
Eine weitere Krisensitzung der PSD-Leitung zum Schicksal der Koalition war für gestern Nachmittag angesetzt gewesen.