Transnistrien: Die EU muss uns anerkennen, wenn sie Frieden will

Bukarest wegen neuerlicher Vorstöße Tiraspols in Sorge

Bukarest (ADZ) - Der Oberste Sowjet der von der Nachbarrepublik Moldau abtrünnigen Region Transnistrien hat am Mittwoch beim russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin und den Behörden in Moskau um die formelle Anerkennung ihrer Unabhängigkeit angesucht.

Das von der Legislative in Tiraspol verabschiedete Dokument sollte am Donnerstag auch den beiden Kammern des russischen Parlaments sowie den Missionen der Vereinten Nationen und der OSZE übermittelt werden.

Der Präsident der Splitterregion, Jewgeni Schewtschuk, betonte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass die EU sein Land als unabhängigen Staat anerkennen „muss“, sofern sie „Frieden und Stabilität“ in der Region wolle – ein international anerkanntes Transnistrien würde „kein Risiko“ darstellen, sondern bloß für Stabilität in der gesamten Region sorgen.

Rumäniens Auswärtiges Amt erklärte sich in einer Pressemitteilung über den neuen Vorstoß des „sogenannten Parlaments in Tiraspol“ besorgt – er sei nicht nur „kontraproduktiv“, sondern stelle auch eine „offene Missachtung“ der territorialen Integrität der Republik Moldau sowie der Verhandlungen zur Beilegung des Transnistrien-Konflikts dar.

Außenminister Titus Corlăţean telefonierte umgehend mit seiner moldauischen Amtskollegin Natalia Gherman und tauschte sich hierzu auch mit dem schweizerischen Bundespräsidenten und OSZE-Vorsitzenden Didier Burkhalter aus.