Ukrainischer Außenminister: Rumäniens Haltung „offen und ehrlich“

Kuleba traf Premier Ciucă und Amtskollegen Aurescu

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (l.) und Rumäniens Premierminister Nicolae Ciucă | Foto: gov.ro

Bukarest (ADZ) – Anlässlich eines Kurzbesuchs in Bukarest hat der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba Rumäniens Haltung seit Beginn des russischen Invasionskriegs in der Ukraine als „offen, ehrlich und freundschaftlich“ bezeichnet. Kuleba, der letzte Tage per Pkw aus Sofia angereist war, wo er vergeblich um Waffen für sein kriegsgebeuteltes Land gebeten hatte, traf in Bukarest mit Premierminister Nicolae Ciucă und seinem rumänischen Amtskollegen Bogdan Aurescu (beide PNL) zusammen.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Aurescu warf Kuleba jenen Staaten, die seinem Land keine schweren Waffen zur Abwehr der russischen Aggression liefern wollen, obwohl sie dazu in der Lage wären, „Heuchelei“ vor. Wenn ein Land signalisiere, „wir haben keine Panzer, aber wir haben kugelsichere Westen, dann verstehen wir das“. Was man jedoch nicht akzeptiere, sei „Heuchelei“ – manche Länder blieben nämlich untätig, „weil sie keine schlechten Beziehungen zu Russland haben wollen“, sagte Kuleba.

Sowohl Kuleba als auch Aurescu wurden auf der Pressekonferenz mit Fragen bezüglich Waffenlieferungen aus Rumänien regelrecht bestürmt, nachdem PSD-Chef Marcel Ciolacu davor angedeutet hatte, dass unser Land der Ukraine seine in die Jahre gekommenen MiG-21 LanceR-Abfangjäger spenden könnte. Dies sei „je nach Entwicklung der Lage in der Ukraine“ und nach einigen Gesetzesänderungen möglich, hatte Ciolacu erläutert.

Darauf angesprochen, stellte Außenminister Kuleba klar, dass sein Land „nicht kommentiert, woher es Waffenlieferungen erhält, solange offizielle Statements der Geber-Länder ausstehen“. Rumäniens Politik seit Kriegsbeginn sei indes stets „intelligent, ehrlich und offen“ gewesen - das Land habe „nicht viel geredet“, dafür jedoch „gehandelt“.