Vosganian: Verschlankung des Staatssektors unumgänglich

Wirtschaftsminister sieht Regierung Ponta in „historischer“ Rolle

Bukarest (ADZ) – Wenige Tage nach dem Rüffel, den er von Premier Ponta wegen der in Aussicht gestellten Freistellungen in staatlichen Energieunternehmen kassierte, sieht Wirtschaftsminister Varujan Vosganian die Regierung nach wie vor in der Pflicht, den Staatssektor erheblich zu verschlanken. Die Zahl der Staatsbediensteten müsse zurückgefahren werden, dem Kabinett Ponta falle die „historische Rolle“ zu, die erste gegenüber „Gesellschaft und Marktwirtschaft“ offene Regierung zu sein, sagte der liberale Ressortchef am Sonntag dem Sender Pro TV.

Die Regierung dürfe keineswegs einem Bereich, etwa dem Verwaltungssektor, den Vorzug zum Nachteil der anderen geben, deshalb arbeite er gemeinsam mit Verwaltungsminister Dragnea und anderen Ministern an „äußerst strengen Sachverständigenprüfungen“, deren Ziel es sei, die „optimale Mitarbeiterzahl“ im öffentlichen Bereich zu eruieren. Das Fazit der verschiedenen Ressorts habe bis Mitte des Jahres festzustehen, so Vosganian.

Nach Angaben des Wirtschaftsministers muss die Zahl der Staatsbediensteten bis 2018 zurückgefahren werden, während die Jobs in der Realwirtschaft um „mindestens eine Million“ steigen sollen. Mit welchen Anreizen die Regierung eine derartige Steigerung der Arbeitsplätze in der Realwirtschaft erzielen will, sagte Vosganian nicht. Zurzeit liegt die Zahl der heimischen Staatsbediensteten bei etwa 1,2 Millionen.