Wie sind Informationen aus der Akte Borbély durchgesickert?

Bukarest (ADZ) - Die Gemahlin und eine angeheiratete Verwandte des Umweltministers László Borbély sind Donnerstag von der Antikorruptions-Staatsanwaltschaft DNA in Großwardein/Oradea als Zeugen vernommen worden. Es geht um die Renovierung eines Appartements in Bukarest, das auf den Namen der angeheirateten Verwandten eingetragen ist, durch den Geschäftsmann Ioan Ciocan.

Dieser soll im Gegenzug bei staatlichen Ausschreibungen im Wasserbau bevorzugt worden sein. Melinda Borbély, die beim Verlassen des DNA-Sitzes keinerlei Erklärungen abgab, ist stellvertretende Chefredakteurin bei Radio Neumarkt/Tg. Mures und Generalsekretärin für Minderheiten beim öffentlichen Hörfunk SRR.

Die Strafverfolgung aufgenommen wurde gegen den Geschäftsmann Ciocan sowie gegen den persönlichen Berater des Umweltministers, Szabolcz Szepessi. Dessen Vater, László Szepessi, ist Kabinettschef des Vizepremiers Markó.

In Klausenburg/Cluj Napoca hat der Ständige Rat des UDMR getagt, wobei auch der Umweltminister anwesend war, dessen Fall auf die Tagesordnung gesetzt wurde. UDMR-Vorsitzender Kelemen äußerte in der Angelegenheit, dass sich der Verband an die Generalstaatsanwältin Rumäniens, Laura Codruta Kövesi, wenden werde, damit diese eine Untersuchung darüber veranlasst, wie Informationen aus dieser Akte an die Presse durchgesickert sind. Borbély sagte, die Fernsehjustiz finde statt, bevor die Justiz selbst zu einem Schluss gelangt sei.