Wirbel um mutmaßlichen russischen Industriespion

Rumänische Minengesellschaft offenbar in den Fall verwickelt

Symbolbild: axc.hu

Bukarest (ADZ) - Der Rumänische Inlandsnachrichtendienst (SRI) und die  Sonderstaatsanwälte der Direktion zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens und Terrorismus (DIICOT) deuteten am Wochenende an, einen mutmaßlichen Industriespion geschnappt zu haben. Der 42-jährige Russe O. M. sei am 19. Oktober auf dem Bukarester internationalen Flughafen Otopeni/Henri Coandă festgehalten worden, nachdem in seinem Gepäck etliche als geheim eingestufte geologische Karten und Unterlagen über den Tagebau Moldova Nouă bzw. die frühere Grube „Suvorov“ gefunden wurden, wo Kupfer und seltene Metalle abgebaut werden. Laut Pressemitteilung des SRI erwiesen sich die in den Geheimunterlagen enthaltenen Daten als „relevant für die wirtschaftliche Sicherheit des Landes“.

Medienspekulationen zufolge dürften sie für russische Unternehmerkreise interessant gewesen sein. Die Dokumente beschaffte sich der Mann allem Anschein nach von Leitungsmitgliedern der staatlichen Minengesellschaft IPROMIN Moldova Nouă, die nun gleichfalls im Visier der DIICOT-Ermittler steht. Laut Staatsanwaltschaft wurde gegen den verdächtigen Russen kein Haftbefehl, sondern fürs Erste ein Ausreiseverbot erlassen. Die russische Botschaft in Bukarest gab bekannt, nichts über einen am internationalen Flughafen Otopeni festgehaltenen russischen Staatsbürger zu wissen.