Zwei Europaparlamentarier rufen zum Boykott auf

Denkzettel für niederländische Regierung

Bukarest (Mediafax/ADZ) - Der rumänische Europaparlamentarier Sebastian Bodu (PDL) und sein polnischer Kollege Jacek Saryusz-Wolski rufen die Bürger in den 12 Staaten, die nach 2004 der EU beigetreten sind, zum Boykott niederländischer Waren auf. Der niederländischen Regierung solle auf diese Weise ein Denkzettel verpasst werden, denn die 100 Millionen europäischer Bürger in diesen Ländern hätten die gleichen Rechte wie die Niederländer auch.

Bodu und Saryusz-Wolski wollen mit ihrem Aufruf dem Extremismus in den Niederlanden, geschürt vom Rechtspopulisten Geert Wilders, entgegentreten. Seit Monatsbeginn hetzt seine Partei PVV im Internet gegen Immigranten aus den mittel- und osteuropäischen Ländern. Die zwei Europaparlamentarier schlagen den Bürgern auch vor, welche Erzeugnisse sie in Zukunft meiden sollen: Es geht um Shell-Benzin und Heineken-Bier, um Dove-Kosmetika, um die Marken Lipton, Rexona, Knorr, Axe, Wolters Kluwe, Tom Tom u. a.

Schon in der vergangenen Woche hatten Botschafter von zehn mittel- und osteuropäischen Staaten die „entwürdigende und bedauernswerte“ Initiative der Partei Geert Wilders verurteilt und die niederländische Gesellschaft und ihre Politiker zu einer entschiedenen Reaktion gegen diese Internetseite aufgefordert. Premierminister Mark Rutte winkte jedoch ab, die Webseite der PVV sei nicht Sache der Regierung.