Beeindruckende Aufführung

Johannes-Passion in der Schwarzen Kirche

Die Aufführung fand auf der Orgelempore statt. Foto: Dieter Drotleff

Die Johannes-Passion  ist neben der Matthäus-Passion die einzig vollständig erhaltene authentische Passion von Johann Sebastian Bach (1685 -1750). In der Passion ist der Text des Evangelisten Johannes verarbeitet, der Jesus als starke Person darstellt. Die Passion von Johann Sebastian Bach gestaltet den Evangeliumsbericht von der Gefangennahme und Kreuzigung Jesu Christi musikalisch durch vierstimmigen Chor, Gesangssolisten und Orchester. Die Aufführung, die am Karfreitag in der Schwarzen Kirche unter der musikalischen Leitung von Steffen Schlandt stattgefunden hat, brachte den Zuschauern das biblische Geschehen nahe und vermittelte so die Tragik der biblischen Darstellung. Die Musik klang heroisch. Die Johannes-Passion ist die früheste der heute bekannten Passionsmusiken von Johann Sebastian Bach. Die Uraufführung fand am Karfreitag, dem 7. April 1724, in der Nikolaikirche von Leipzig statt. Bach hat später noch Änderungen vorgenommen, teilweise aber auch rückgängig gemacht. Die letzte zu Bachs Lebenszeiten aufgeführte Variante stammt aus dem Jahre 1749 und baut im Wesentlichen auf die gleiche Struktur wie die von 1724.

Die am Karfreitag gebotene Aufführung zeigte ein homogenes Ensemble, bestehend aus dem  Kronstädter Bachchor, dem Kamerata Orchester und den Solisten Melinda Samson (Sopran), Mihaela Ispan (Alt), Ruben Mure{an (Tenor/Evangelist),  Sandor Csaba (Bass/Pilatus) und Sandor Balászs (Jesu). Erneut bewies Steffen Schlandt seine Fähigkeit, große Ensembles zu dirigieren und komplexe Werke zur Aufführung zu bringen. Der Text wurde in deutscher Sprache gesungen und in kurzer Fassung in rumänischer Sprache auf eine Leinwand projiziert. So konnten ihn die über 600 Konzertbesucher lesen und dadurch Geschehen wie auch Musik besser verstehen. Zwischen den beiden Teilen der Passion hielt Pfarrer Martin Meyer die Predigt, in der er auf weitere Details des biblischen Berichts einging. Auch die Predigt war wortgetreu in rumänischer Übersetzung zu lesen.

Allgemein sind die Konzerte in der Schwarzen Kirche zu einem Kulturereignis nicht nur im Stadtgebiet geworden. Zahlreiche Musikfreunde reisen auch aus anderen Ortschaften an, um sich an solchen Events zu beteiligen. Die Aufführung der Johannes-Passion war ein solches Ereignis, das in die Kronstädter Musikgeschichte Einzug gehalten hat.