Bier, Musik und gute Laune

Kronstadt im Oktoberfest-Fieber

Hunderte Liter Bier, leckere Weißwürste mit Senf, Leute in Dirndl und Lederhosen, Butterbretzel, lange Holztische, zwei große Zelte, Bands aus Deutschland, Tanz und Unterhaltung bis tief in die Nacht hinein- das Kronstädter Oktoberfest, das in diesem Jahr vom 7. bis zum 17. September stattfindet, ist voll im Gange. Es begann vor genau einer Woche mit einem riesigen Aufzug von Festwagen, Blaskapellen und Trachtengruppen, der vom Marktplatz startete und durch die Langgasse bis zum Gelände des ehemaligen Munizipalstadions im Bartholomäer Viertel zog.

In Anwesenheit von Hans E. Tischer, Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt, Andreas Huber, Honorarkonsul der Republik Österreich in Bukarest, Gerd Bommer, Wirtschaftsdelegierter der Österreichischen Wirtschaftskammer, Dr. Jürgen Porr,Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, Werner Braun, Vorsitzender des Deutschen Wirtschaftsklubs Kronstadt und City-Manager Miklos Gantz wurde das erste Bierfass angezapft und somit die neunte Auflage des beliebten Festes eröffnet. Zum ersten Mal findet es nicht mehr auf der „Ion Ţiriac“-Arena im Stadtzentrum statt, sondern am Stadtrand. Und das ist besser so. Der Platz im Bartholomäer Viertel ist viel größer und das Fest scheint gelassener zu sein. Nicht nur Kronstädter besuchen es, sondern auch Touristen aus dem In- und Ausland.

Für ausländische Verhältnisse mag es das billigste Oktoberfest Europas sein, für rumänische aber nicht. Ein Liter einheimisches Bier vom Fass kostet 11 Lei, für ein Liter Bier einer ausländischen Marke muss man 19 Lei zahlen. Trotzdem sind die Schlangen an den Bierfässern groß. Die Organisatoren erwarten, dass bei der diesjährigen Auflage über 1000 Hektoliter Bier getrunken werden. „Wenn man Bierglas neben Bierglas aufstellt, kommt man bis nach München“, scherzte DFDR-Lokalrat Cristian Macedonschi, einer der Gründer des Kronstädter Oktoberfestes. Bei einem Stand im Wiesenzelt kostet eine lauwarme Wurst mit Senf, eingelegten Gurken und einer Brezel 15 Lei, ein Leu mehr zahlt man für 4 (kalte) Mici mit Senf und Brot. Im Kronstadt-Zelt wird man am Tisch bedient, dafür kosten die Speisen und Getränke etwas mehr. Auch von einem preisgekrönten Chefkoch zubereitete Gourmet-Speisen gibt es hier, zu entsprechenden Preisen. Geld hin oder her- Hauptsache, man hat Spaß.

Für gute Stimmung sorgen unter anderen DJ Edelweiss, die österreichische Band „Musikministerium“ und „Klaudia und die Burzenland Party Band“. Gleich mehrere Gruppen führen deutsche Volkstänze auf: die Zeidner Tanzgruppe, die Kronstädter „Korona“-Tanzgruppe sowie „Die Knospe aus Rosenau“. Auch an Kinder wurde in diesem Jahr gedacht- gleich beim Eingang befindet sich ein riesiger, bunter Erlebnispark. Eine Fahrt mit einer etwas rostigen Achterbahn kostet 7 Lei. Unter den Bäumen kann man sich entspannen und Bücher in der Hängematte lesen, die von einer Kronstädter Buchhandlung zur Verfügung gestellt sind. An den letzten vier Abenden des Oktoberfestes warten viele Überraschungen auf die Besucher. Auf dem Programm stehen nicht nur musikalische Einlagen, sondern auch Wettwewerbe wie „Der Oktoberfest-König“ oder „Battle of Kronstadt Bands“. Die Organisatoren (Bonima SRL, der Deutsche Wirtschaftscclub Kronstadt, das Bürgermeisteramt Kronstadt) denken schon ans nächste Jahr. 2018 feiert man nämlich 10 Jahre Oktoberfest. Es wird ein noch riesigeres Fest sein.