Bindungen zwischen rumänischer Königs- und russischer Zarenfamilie

Sehenswerte Ausstellung im Geschichtsmuseum des Kronstädter Kreises im alten Rathausgebäude

Bei der Vernissage der Dokumentarausstellung – Museumsdirektor Nicolae Pepene mit Natalia Muschennikova und Oxana Morozan

Mehre Institutionen aus Russland und dem Kronstädter Geschichtsmuseum des Kreises haben zusammengearbeitet, um diese sehenswerte, ausführlich dokumentierte Ausstellung, in deren Mittelpunkt vor allem die rumänische Königin Maria steht, zu organisieren. Zu diesen gehören das Staatliche Zentralarchiv für  Film- und Fotodokumente  von Sankt Petersburg, die Staatsarchive der Russischen Föderation, die Staatsarchive aus Russland für Film- und Foto-Dokumentationen, das Russische Zentrum für Wissenschaft und Kultur in Bukarest und das Geschichtsmuseum des Kronstädter Kreises.  Anlässlich der am 25. Februar stattgefundenen Eröffnung wurde auch der Katalog der Ausstellung mit zahlreichen Archivfotos, einem einleitenden Text von Natalia Muschennikowa vom Russischen Wissenschafts- und Kulturzentrum in Bukarest und einer Dokumentation von Dr. Nicolae Pepene, Direktor des Geschichtsmuseums des Kronstädter Kreises vorgestellt. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in die Familienbeziehungen der beiden  Herrscherhäuser, aber auch zu anderen königlichen Familien Europas  am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Prinzessin Marie von Edinburgh, die spätere Königin von Rumänien,   war die Tochter  von Alfred, Herzog von Edinburgh und Saxa-Coburg-Gotha und der Großherzogin  Maria Romanova, die einzige Tochter des Zaren Alexander II. Väterlicherseits war Maria die Enkelin der Königin Victoria und Nichte des Zaren. Die Ausstellung, die voraussichtlich bis Anfang April gesehen werden kann, da es für diese eine große Nachfrage landesweit gibt und voraussichtlich als Wanderausstellung nicht länger da  geöffnet bleiben kann, schildert die  lebenslänglich geführten Beziehungen von Königin Maria mit den beiden Herrscherhäusern, denen sie entstammte.  Ihr Leben und Wirken steht in dem Kontext vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in Europa, eine sehr bewegte Zeit. Königin Maria von Rumänien war eine wichtige Stütze für König Ferdinad nach dessen Thronbesteigung nach dem Tod des ersten rumänischen Königs Carol I.
Die im Ausstellungskatalog enthaltene Studie von Nicolae Pepene  baut auf die Illustrationen, die  von den russischen Archiven  für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt worden sind, für die sich  die Direktorin  des Staatlichen Zentralarchivs für Film und Fotoaufnahmen aus Sankt Petersburg, Oxana Morozan, ganz besonders eingesetzt hat. Gemeinsam mit Natalia Muschenikowa und Nicolae Pepene führten sie bei der Vernissage  in die Schau ein. Übrigens ist es nicht zum ersten Mal, dass das hiesige Geschichtsmuseum auf die Beziehungen und gegenseitigen Besuche der beiden Herrscherhäuser eingeht. In einer ausführlichen Schau wurde auch der am 1. Juni 1914 stattgefundene Besuch der russischen Zarenfamilie in Rumänien, deren Ankunft im Hafen Konstanza illustriert.  „Wir haben mehrere Archivfotos, die wahre Bücher darstellen, die den Bezug zu einer verlorenen Epoche schaffen. Königin Maria, die nicht orthodox war, hat nach der Ermordung der Zarenfamilie durch die an die Macht gekommenen Kommunisten für sie die laut Brauch vorgesehenen Nachrufe organisiert“, hat Nicolae Pepene u.a. bei der Ausstellungseröffnung betont.
In der Ausstellung sind zahlreiche Archivfotos der rumänischen Königsfamilie aus den russischen Beständen zu sehen, die hier nicht bekannt waren u.a. in den Schlössern Cotroceni und Peli{or. Ein Besuch ist aufschlussreich und lohnenswert, um dieses historische Fotomaterial zu sehen, sich mit der Geschichte des rumänischen Königshauses vertraut zu machen.