„Das Licht scheint!“

Weihnachtsbasar des Handarbeitskreises fand statt

Vor wenigen Wochen wussten die Damen vom Handarbeitskreis des Demokratischen Forums der Deutschen in Kronstadt noch nicht, ob der Weihnachtsbasar heuer stattfinden kann und darf. Die Pandemie sorgt für Unsicherheit, Maßnahmen können fast nur von heute auf morgen getroffen werden, sodass Pläne oftmals nicht verwirklicht werden können. So war es im Jahr 2020 nicht möglich, den Basar zu organisieren. Diesen Winter allerdings hat es geklappt und die 25 Seniorinnen konnten wieder mit Mitgliedern und Freunden des Forums zusammenkommen, sich unterhalten und auch ihr reiches Angebot an Handarbeiten und selbstgebackenen Kuchen anbieten. Die gehäkelten Teddybären, die Wollsocken, die bestickten Tischtücher, aber auch die bunten Lebkuchen mit Weihnachtsmotiven waren am vergangenen Samstag, dem 4. Dezember, sehr gefragt. 

Seit Juni treffen sich die Rentnerinnen jeden Dienstagnachmittag im Forum und stricken, häkeln, nähen, basteln. Es ist eine Gelegenheit, sich auszutauschen, über den Alltag und die eigenen Freuden und Sorgen zu sprechen. „Wir sind ja alle klapprig, gehen auf die 80 Jahre zu, aber wir machen weiter. Gott schickt uns große Versuchungen, aber Er sorgt auch dafür, dass wir uns freuen können“, erzählt Ani Voinea, Leiterin des Handarbeitskreises, freudig. Der bereits vor 31 Jahren von Krista Sudrigian, Irmgard Pelger und Ilse Horvath gegründete Frauen-Handarbeitskreis bringt ihnen „Gemeinschaft, die wir so nötig haben“. Die wegen des Ausbruchs der Pandemie eingeführte Zwangspause im Vorjahr haben sie mit Telefongesprächen überbrückt, die physischen Begegnungen aber sehnsüchtig erwartet. Die Pensionärinnen wollen ihr Können an die junge Generation weitergeben und sind begeistert von den Nachfragen. Im kommenden Jahr werden sie Jugendlichen regelmäßig das Stricken und Häkeln beibringen. 

Die Hingabe für ihre stetige Tätigkeit und für das Organisieren des Basars hob Pfarrerin Adriana Florea zu Beginn des Treffens am Samstag hervor. In ihrer Andacht ermutigte sie die Anwesenden, das Licht in der Finsternis zu sehen, denn „Licht ermöglicht erst Leben ... Das Licht scheint. Und zwar kontinuierlich“.
Auch wenn beim Weihnachtsbasar kein Kaffee und Kuchen serviert werden konnte, wie in anderen Jahren – Kuchen wurden einzeln in Plastikschachteln verpackt zum Kauf angeboten – haben die vielen Stimmen der Leute den Festsaal erfüllt und eine gemütliche Atmosphäre geschaffen. Bis zum neuen Jahr sind nun Ferien beim Handarbeitskreis, woraufhin die Vorbereitungen für den Osterbasar beginnen werden.