Der Kronstädter Stammtisch in Stuttgart

In Stuttgart halten monatlich rund 30 ehemalige Kronstädter ihren Stammtisch ab. Foto: privat

Anfang Februar erfüllten sich zwanzig Jahre, seit es in Stuttgart einen Stammtisch der Kronstädter gibt. Aus diesem Anlass hat Ortwin Götz eine kurze Dokumentation über das Entstehen und die Geschichte dieses Stammtisches verfasst. Leider nimmt die Zahl der Teilnehmer in den letzten Jahren ab, so dass diese Zusammenfassung, was hoffentlich nicht eintreffen wird, auch als eine Schlussbilanz gelten könnte. Im Folgenden einige Infos aus diesem Rückblick über einen Stammtisch der zu seiner Glanzzeit, vor zehn Jahren, rund 70 bis 80 Kronstädter und Kronstädterinnen zusammenbringen konnte, was die Mitglieder dazu  bewog, ihren Stammtisch als „den größten Stammtisch der Kronstädter weit und breit“ zu bezeichnen.

Begonnen hatte alles mit einer von Erich (Riche) Binder in Frakturschrift geschriebenen Einladung zur Eröffnung des Stammtisches. Treffpunkt war das Restaurant „Zur Alten Kanzlei“ in Stuttgart (Schillerplatz 5). „Wer Lust und Zeit hat, kann also hier alte Bekannte treffen und in gemütlicher Runde ein paar Stunden verbringen“, heißt es in dem Schreiben. Zusammen mit Erich Binder war Rudi Hann derjenige, der wesentlich zum Zusammenhalt dieser Runde beitrug. Beide sind leider inzwischen verstorben. Nach zwei Jahren kam es auch zur Gründung eines „Frauenmittagstisches“ der gleichzeitig mit der Männerrunde in einem zweiten Raum des Ratskellers abgehalten wurde, wo nun der Stammtisch monatlich (jeden ersten Dienstag, ab 11 Uhr) zusammentraf. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums beschreibt Ortwin Götz die Stammtisch-Stimmung folgen-dermaßen: „Erfreulich die Feststellung, dass Neulinge fast immer Bekannte entdecken und ihren Vorsatz äußern, öfter dabei sein zu wollen, vielleicht nicht regelmäßig, aber doch ab und zu. Die lockere, ungezwungene Atmosphäre ist offensichtlich das Geheimnis, weshalb ein derartiger Anklang zu verzeichnen ist. Es gibt keine Vorträge oder irgendwelche Darbietungen, die Teilnehmer wollen nur in persönlichem Kontakt mit Gleichgesinnten über längst verflossene Tage in Erinnerungen schwelgen. Jedes Mal, wenn man sich trennt, freut man sich schon auf das nächste Treffen.“

Zwischen 2003 und 2013 kam es jährlich auch zu gemeinsamen Ausfahrten, die z.B. nach Straßburg, Würzburg, Gundelsheim, Mainz und in den Schwarzwald führten. Zum Besuch der Würzburger Residenz gibt es auch einen von Horst Bonfert (Mukitza) verfassten Bericht der ebenfalls in diesem Heft gelesen werden kann.

2016 wurde die „Alte Kanzlei“ wieder zum Trefflokal. Die Zahl der Mitglieder begann aber abzunehmen: „Leider mussten wir uns im Laufe der Jahre allmählich auch von anderen Stammtischlern verabschieden, sodass wir inzwischen nur noch rund 35 bis 50 Mitmacher geblieben sind, die annähernd regelmäßig kommen. Der Altersdurchschnitt der am 4. September d. J. Anwesenden beträgt bei den Männern genau 80 Jahre, derjenige der Frauen 78 Jahre“, stellt Götz fest. Der Stammtisch ist in Gefahr, denn berücksichtigt werden muss, dass das Restaurant die Räumlichkeiten nur im Rahmen einer gewissen Rentabilität zur Verfügung stellen kann.  Der Stammtisch hat sich nicht zur „geschlossenen Gesellschaft“ entwickelt, musste Götz 2017 feststellen. Geändert hat sich inzwischen nicht viel. Anfang Fe-bruar beim 238. Treffen   fanden sich 30 Personen zum Kronstädter Stammtisch in Stuttgart ein.