Eine hingebungsvolle Arbeit im Dienste der deutschen Gemeinschaft

Apollonia-Hirscher-Preis an Dieter Drotleff verliehen

Dieter Drotleff dankt für den Preis
Foto: Elise Wilk

Gernot Nussbächer (rechts) erwähnte in seiner Laudatio die wichtigsten Stationen im Leben des Preisträgers
Foto: Elise Wilk

Prof. Dr. Dres.h.c. Paul Philippi (rechts) würdigte auch die Tätigkeit des Apollonia-Hirscher-Preisträgers Dieter Drotleff als erster Vorsitzender des Kronstädter Kreisforums, in dem er von Anfang an und auch jetzt noch aktiv ist.
Foto: Lucia Sevestrean

Zum 16. Mal wurde der Apollonia-Hirscher-Preis in festlichem Rahmen am Montag, dem 13. Juni, vor einem zahlreichen Publikum im Forumsfestsaal verliehen. Der Preis, der vom Demokratischen Forum der Deutschen in  Kronstadt und der Heimatgemeinschaft der Kronstädter in Deutschland gestiftet ist, wird seit 1998 an Kronstädter Persönlichkeiten verliehen, die sich besondere Verdienste um die Gemeinschaft erworben haben. Die Auszeichnung für 2015 ging an den Journalisten Dieter Drotleff.

Fünf Jahrzehnte Pressearbeit

Der langjährige ehemalige Chefredakteur der Karpatenrundschau (1989 – 2007) ist der erste Vorsitzende des nach der Wende gegründeten Demokratischen Forums der Deutschen im Kreis Kronstadt gewesen. Von 2012 bis 2016 hat er das Forum im Kronstädter Kreisrat vertreten. Er ist weiterhin als Journalist bei der KR tätig. So wie der Vorsitzende des Ortsforums Thomas Şindilariu in seiner Begrüßungsrede betonte, ist Drotleff einer der längstgedientesten Journalisten in der Kronstädter deutschen Pressegeschichte. Seine Laufbahn als Journalist begann vor mehr als fünf Jahrzehnten. Şindilariu las auch die Botschaft der HOG Kronstadt als Mitgestalter des Preises vor. Deren Mitglieder freuen sich, dass Drotleff diese Würdigung „nach jahrzehntelangem Schaffen auf unterschiedlichen Ebenen“ auf diese Weise erfährt:  „Der Preisträger hat für die Karpatenrundschau, das Forum, die Saxonia-Stiftung, die sächsische Gemeinschaft und nicht zuletzt für die Stadt als Kreisrat viel geleistet und tut es auch jetzt noch“, steht in der Botschaft.

Die Laudatio hielt Gernot Nussbächer

Die Lebensstationen von Drotleff erwähnte in seiner Laudatio der Historiker Gernot Nussbächer, er selbst Träger des Preises im Jahr 2007, den seit vier Jahrzehnten eine „nicht nur fachliche Freundschaft“ mit dem diesjährigen Preisträger verbindet. Drotleff ist auch derjenige, der vor acht Jahren, im April 2008, die Laudatio an Nussbächer gehalten hat. Wie der Historiker unterstrich, ist der Einsatz für die deutsche Gemeinde eine wesentliche Komponente im Leben des Preisträgers. Nussbächer betonte die Verdienste von Drotleff auf den vielen Ebenen, in denen er aktivi war: in der deutschen Presse, wo er seit 1965 unermüdlich mitwirkt, im deutschen Forum, deren Gründungsmitglied er ist, in der Gemeindevertretung der Honterusgemeinde und im Kronstädter Kreisrat. Nach Überreichen der Plakette, des Diploms und der Dotation dankte der Preisträger  für die erwiesene Ehre. Er wies darauf hin, dass das kommende Jahr ein Jubiläumsjahr ist: 2017 wird man 60 Jahre Karpatenrundschau und 180 Jahre Kronstädter deutsche Presse feiern. Auch erinnerte er sich an einige wichtige Momente in den Anfangsjahren des Deutschen Forums, etwa die Tage nach der Gründung im Jahr 1990,  als die Leute Schlange standen, um sich als Mitglieder einzuschreiben oder das Treffen der Russlanddeportierten, das 1991 in Neustadt stattgefunden hat und an dem über 700 Personen teilgenommen haben.

„Ein Gewinn für unsere Gemeinschaft“

Das Wort ergriffen auch Prof.Dr. Dres.h.c. Paul Philippi, Ehrenvorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR), und Pfarrer Klaus Daniel, Altdechant des Kronstädter Kirchenbezirkes, die beide dem Preisträger für die treue und hingebungsvolle Arbeit im Dienste der deutschen Gemeinschaft dankten. Auch Ralf Sudrigian, Drotleffs langjähriger Kollege bei der Karpatenrundschau, beglückwünschte den Preisträger. „Er ist ein guter Mensch, ist immer hilfsbereit und meidet Konflikte. Dank ihm wurde viel erreicht - sowohl beim Forum, wo wir dankbar sind, dass die heutigen Strukturen überhaupt bestehen, und bei der Zeitung, wo er viel Erfahrung mitgebracht hat und heute noch so aktiv wie immer ist. Das ist ein Gewinn für unsere Gemeinschaft“. Den musikalischen Rahmen am August-Förster-Flügel gestaltete Mihnea Cazacu, Schüler des Honteruslyzeums. Anschließend konnten die zahlreichen Gäste mit einem Glas Sekt auf den Preisträger anstoßen.