Erfolge, die verpflichten

Dipl.-Ing Karl Hellwig vertritt das Forum im Repser Stadtrat

Dipl.-Ing. Karl Hellwig

Blick von der Burg auf Reps.
Fotos: Ralf Sudrigian

Wenige Bewohner von Reps/Rupea werden nicht wissen, wer Karl Hellwig ist. Sowohl vor der Wende, als Direktor des mechanischen Betriebs (IMR), als auch in den darauf folgenden 23 Jahren ist sein Name mehr oder weniger direkt verbunden, mit dem was aus dieser Kleinstadt (rund 5800 Einwohner mit  Schweischer/Fişer) an positiven Nachrichten zu hören ist. So ist es nicht verwunderlich, dass Hellwig wohl zu den wenigen Stadträten des Landes gehört, die seit 1990 ununterbrochen wiedergewählt wurden.

Im jetzigen Mandat (2012 – 2016) hat der Forumsvertreter sieben USL-Räte, sechs PDL-Räte und einen UDMR-Rat seine Kollegen. Die Exekutive der Stadtverwaltung kommt der PDL zu: Bürgermeister ist Flavius Dumitrescu; sein Stellvertreter ist Pompiliu Comăniciu.

Aber parteipolitische Details sind nicht maßgebend in der Zusammenarbeit, die Dipl.-Ing. Karl Hellwig innerhalb des Stadtrates anstrebt. Der amtierende Bürgermeister muss zum Wohl der Gemeinschaft unterstützt werden, was ja nicht ausschließt, dass man gute Kontakte zu allen Stadträten pflegt, lautet Karl Hellwigs Überzeugung die sich auf eine langjährige Erfahrung stützt.
In seiner Tätigkeit spielt selbstverständlich die Interessenvertretung der gering gewordenen deutschen Gemeinde die Hauptrolle.

Knapp sechzig Gemeindeglieder zählt heute die evangelische Gemeinde in Reps; rund ein Drittel davon sind Beitrag zahlende Forumsmitglieder.Umso wichtiger ist es, eine deutsche Kindergartengruppe und deutsche Grundschulklassen in Reps beizubehalten. Selbstverständlich sind dort Kinder aus rumänischen und ungarischen Familien die Mehrheit. Hinzu kommen auch Schüler aus den umliegenden Ortschaften für die der Schülertransport nach wie vor gesichert werden kann. Für die Klassen V-VIII werden den Schülern, die aus den deutschen Klassen kommen, zusätzliche Stunden im Fach Deutsch als Muttersprache ermöglicht.

Forum und Kirche sind in Reps unter einem Dach: im Pfarrhaus. Da hat auch das Forum seinen Sitz und da, im renovierten Andachtsraum werden die Gottesdienste abgehalten, weil in der Kirche umfassende Sanierungsarbeiten anstehen. Karl Hellwig war bekanntlich auch die treibende Kraft, die es ermöglicht hat, dass in Schweischer das so dringend notwendige Altenheim der evangelischen Landeskirche gebaut werden konnte und heute gut funktioniert.

Mit Hilfe deutscher Partner und Freunde (z.B. der Verein „Transsilvania e.V. Dorsten“ oder „Europas Kinder, Pirna e.V“) und mit dem seit 1994 bestehenden Verein NoWeRo dessen Geschäftsführung Karl Hellwig betreut, sind in Reps Projekte verwirklicht worden, die Beispielcharakter haben und die der gesamten Stadt zugute kommen. Es handelt sich um das im Stadtzentrum eingerichtete Mädchenheim, aber auch um die Sicherung von beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten (Näherin, Friseuse, EDV-Bürokommunikation) insbesondere für die betreuten Mädchen. Mehr noch, Karl Hellwig war die treibende Kraft, Mitgestalter und Ansprechperson vor Ort für das Ausbauen dieser Initiative.

Die logische Reihenfolge Unterkunft – Heim – Schule/Beruf wurde mit dem Element Arbeitsplatz fortgesetzt. Das war nämlich einer der entscheidenden Beweggründen, um in Reps mit deutscher Unterstützung die Teppichfabrik RMC („Rupea Manufacturing Company“) vor zehn Jahren zu gründen, wo eben diese Näherinnen eine berufliche Zukunft haben konnten. Bis zum Rentenantritt war Karl Hellwig  RMC- Betriebsleiter. Heute ist RMC der größte Arbeitgeber der Kleinstadt die, wie viele andere rumänische Ortschaften, vor Arbeitslosigkeit und Arbeitssuche ihrer Einwohner im Ausland nicht verschont geblieben ist.

Ebenfalls mit Hilfe der NoWeRo-Partner werden nun in einer ehemaligen, inzwischen aufgelassenen Staatsfarm Lehrwerkstätte für Schreiner und Zimmermänner eingerichtet die als Teil einer Berufsschule funktionieren sollen. Der Verein war auch auf sozial-gesundheitlichem Plan aktiv: es entstand ein Ärztehaus wo die Familienärzte ihre Praxen haben. In Reps und in weiteren 10 Gemeinden wird ein Projekt verwirklicht das „Menschen möglich machen“ heißt, Behinderte, vor allem Kinder, betreut und deren Familien auch in psychologischer Hinsicht mitbegleitet.

In Reps gibt es eine Kinderkrippe und eine Sozialkantine wo auch für den „Essen auf Räder“-Dienst gekocht wird. Neu in dieser Dienstleistung: für jene die auf Arzneimittel angewiesen sind aber nicht mehr allein in die Apotheke gehen können, wird auch die Versorgung mit Arzneimittel gegen Vorweisen des Rezeptes und des Geldes besorgt.

In wirtschaftlicher Hinsicht sind auch einige Hoffnung gebende Nachrichten zu vermelden: als deutsch-französische Investition entstand ein neues Sägewerk, in Reps werden ebenfalls Betonbahnschwellen hergestellt. Die Werkstatt für Restaurierung alter Möbelstücke läuft gut auf Grund hauptsächlich von Aufträgen aus dem Ausland.

Der Alltag der Repser soll zumindest in den elementaren Grundvoraussetzungen verbessert werden. Dazu gehört auch die Wasserversorgung – ein älteres Problem der Stadt. Neue Wasserleitungen sorgen für eine bessere Qualität, eine Kläranlage kommt hinzu. Bei der Ausfahrt Richtung Racoş wird eine moderne Anlage für Mülltrennung entstehen, so dass auch für die Umwelt etwas im Repser Stadtrat konkret getan wird.

In Sachen Tourismus hofft die Stadt auf die von weitem sichtbare Burg am Berg, die als Sehenswürdigkeit für einen Repser Zwischenstopp der Reisebusse und der Pkw-Touristen sorgen könnte. Die Burg steht vor dem Abschluss der Renovierungsarbeiten die aus EU-Geldmitteln finanziert wurden, die allerdings von manchen als unsachgemäß durchgeführt betrachtet werden. Die Stadt selbst sichert aus ihrem Haushalt ein Drittel der Kosten der rumänischen Eigenbeteiligung die ihrerseits ein Drittel der Gesamtkosten beträgt. Die Differenz wird aus rumänischen Regierungsgeldern und vom Kreisrat Kronstadt bezuschusst.

Noch ist viel zu unternehmen, um Reps zu einem wirtschaftlichen Aufschwung zu verhelfen. Der Bahnhof ist seit Jahren in einem maroden Zustand, Kassen und Wartesaal sind in einem Container untergebracht. Die Stadt ist klein, nicht aber ihre Probleme. Damit es besser wird, dafür setzt sich Karl Hellwig als Forums-Stadtrat ein. Und das mit beachtlichem Erfolg, in den Bereichen wo er das Sagen hat. Kein Wunder, dass die wichtigsten Parteien ihn gern auf ihren Wahllisten als ihren Bürgermeisterkandidaten gewinnen wollten. Karl Hellwig aber fühlt sich, wie er selber unterstreicht, in erster Linie dem Forum und der deutschen Minderheit verpflichtet.