„Es war sicher, schön und legal“

Eine kleine Bilanz des Kronstädter Oktoberfestes

Das Festzelt hatte diesmal beim Ein- und beim Ausgang auch je einen Holzbalkon.

Dirigent Vasile Glăvan fordert vollen Einsatz der Burzenländer Blaskapelle bei der Eröffnung des Oktoberfestes.
Fotos: Hans Butmaloiu

Nun stehen schon die ersten Zahlen des diesjährigen Oktoberfestes in Kronstädter Variante (4. - 14. September) fest. An den zehn Tagen wurden 975 Hektoliter Bier getrunken und rund 40 Tonnen Fleisch (hauptsächlich in Form von gegrillten „mici“ - das  unangefochtene Lieblingsgrillpräparat in Rumänien) verspeist. Bogdan Manea, der Inhaber der „Bonima“-GmbH die die Lizenz für die Marke „Oktoberfest“ in Rumänien besitzt, war ein wenig enttäuscht, dass man so nahe an der 1000 Hektoliter-Grenze aufhören musste. Nächstes Jahr, vom 3. bis zum 13. September, steht dieses Ziel an.

Und dann könnte eine weitere Premiere stattfinden: der neue Standort im Bartholomae-Viertel, dort, wo früher das Munizipalstadion stand. Leichte Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel, gute Wasser- und Stromversorgungsmöglichkeiten, mehr Raum könnten dabei auch die ganzen Auf- und Abbauarbeiten des riesigen Festzeltes erleichtern denn dies bleibt eine echte logistische Herausforderung in den engen Gassen der Inneren Stadt beim Sportplatz des ehemaligen Sportlyzeums.

„Eine Erfolgsgeschichte geht weiter“, sagte Werner Braun, Vorsitzender des Deutschen Wirtschaftsklubs Kronstadt, der vor sechs Jahren die Initiative zur Kronstädter Variante des größten Volksfestes der Welt hatte. Damals hatte man nicht ahnen können, dass dieses Fest so wachsen werde. Was als eine eher für DWK-Mitglieder und deren Umfeld gedachtes Fest startete, wurde zu einer Großveranstaltung die nun, außer Kronstädter, auch Touristen aus dem ganzen Land anlockt. Sie wollen vor Ort sehen, wie man „bayerisch“ in Rumänien feiern kann, sagt Christian Macedonschi, Vorsitzender des Verbundes zur Förderung und Entwicklung des Tourismus im Kreis Kronstadt/Braşov. Rund 260.000 Teilnehmer seien dabei gewesen, unter ihnen rund 40.000 Touristen, also Nicht-Kronstädter, schätzt Macedonschi. Für Unterkunft, Einkäufe, Transport und andere Ausgaben hätten sie rund fünf Millionen Euro in der Stadt unter der Zinne gelassen.

„Alles war sicher, schön und legal“, hub Werner Braun hervor. Er dankte dafür allen Partnern, Behörden und vor allem den Teilnehmern denn bei den bisherigen Oktoberfesten sei es zu keinem nennenswerten Zwischenfall gekommen. Besonders hervorgehoben wurde auch der legale Charakter dieses Volksfestes. Dafür habe es alle notwendigen Genehmigungen seitens der Behörden gegeben. Ein zeitweiliges Disput mit dem Kronstädter Amt für Verbraucherschutz (OJPC) sei sinnlos gewesen und dürfte schnell restlos geklärt werden, sagte Braun. Arnold Ungar, der den Veranstaltern als Rechtsberater zur Seite steht, spricht in diesem Fall von „persönlichen Auslegungen des Gesetzes seitens des OJPC-Chefs“ die eindeutig fehl am Platz gewesen seien.

Mit dabei war auch der Wiesnschurli, der seit drei Jahrzehnten kein Münchner Oktoberfest verpasst hat. Mit bürgerlichem Namen heißt er Georg Mayrhofer und kommt aus Österreich. Mit ihm angereist war auch der Bürgermeister aus Obertauern – ein bekannter Wintersportort im Salzburger Land. Zwischen Kronstadt und Obertauern könnte sich eine Partnerschaft im Tourismus anbahnen, hofft Christian Macedonschi. Ein erster Schritt in diese Richtung könnte als Werbung für Kronstadt der Eis-Nachbau in Obertauern des Kronstädter Katharinentors sein.

Erstmals vorgestellt beim Oktoberfest hat sich auch ein Kronstädter Mega-Maskotten-Trio: „Onkel Hans“ als uriger Bierliebhaber deutschen Musters, der lokale Bierhirsch „Cornel“ und Dracula der außer der Törzburg nun auch Kronstadt „beansprucht“.