Filme, Jazz und Workshops

Das Deutsche Kulturzentrum Kronstadt stellt sein Frühlingsangebot vor

Fola Dada, Sängerin der Jazzband „bartmes“
Foto: Leander

„Elisa Bib – oder: Stacheln im Koffer“: am 11. Mai in der Redoute
Foto: Buchfink Theater

Mit einer Fotografieausstellung und einem Workshop startete im Februar das diesjährige Kulturprogramm des Deutschen Kulturzentrums Kronstadt. Bis Sommeranfang gibt es eine Reihe von Events für das Publikum, das an der deutschen Sprache und Kultur interessiert ist. Filme, Theateraufführungen für Kinder, Workshops für Leseförderung und ein Jazzkonzert stehen im Programm. Dabei werden verschiedene Altersgruppen und Interessen angesprochen. Auch während der Woche „Schule anders“ gibt es ein Angebot für Kinder und Jugendliche, die die deutsche Sprache erlernen.

Schon zur Tradition geworden: die Deutsch-Französischen Filmtage

Die diesjährige Auflage der „Deutsch-Französischen Filmtage“ findet vom 8. bis zum 10. April bei der Patria-Kinemathek statt. Auf die Fans des neuen deutschen Kinos warten drei Filme, die von sehr verschiedenen Themen handeln. In „Jack“ (Regie: Edward Berger) geht es um einen 10-Jährigen, der von seiner jugendlichen Mutter vernachlässigt wird und mit seinem jüngeren Bruder mehr oder weniger auf sich allein gestellt ist. „Zwischen Welten“ (Regie: Feo Aladag) ist der erste Kinofilm, der sich intensiv mit dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan beschäftigt. „Master of the Universe“ (Regie: Marc Bauder) ist ein Dokumentarfilm, der sich mit dem Thema „Finanzkrise“ auseinandersetzt. Alle Filme werden mit rumänischen Untertiteln gezeigt. „Für die Übersetzung der Untertitel bei Master of the Universe haben wir mit Germanistik-Studenten der Transilvania-Universität zusammengearbeitet. Wie in jedem Jahr ist der Eintritt zu den Filmen frei“, gab Kulturassistentin Flaviana Enache bekannt. Das genaue Programm der Veranstaltung wird in Kürze auf der Webseite des Deutschen Kulturzentrums bekanntgegeben.

Am 11. Mai gastiert das Buchfink-Theater aus Göttingen mit einem Figurentheater für Kinder ab 4 Jahren in der Redoute. „Elisa Bib- oder: Stacheln im Koffer“ mit Christoph Buchfink  erzählt die Geschichte eines Igelchens, dem nie Stacheln gewachsen sind und das sich auf den Weg in die weite Welt macht. Allen Gefahren zum Trotz, an Hunden und Autos vorbei, schafft der kleine Igel mit dem seltsamen Namen Elisa Bib es, bis in den Wohn-Koffer eines Puppenspielers. Dort werden die Kinder interessante Sachen über die Igelsprache erfahren.  Vor dem Happy End gibt es jede Menge schöner, lustiger und rührender Momente. „An einem einzigen Tag wird es zwei Vorstellungen geben. Die Aufführung findet nicht wie gewohnt im Arlechino-Theater statt, sondern im viel größeren Saal der Redoute. Wir haben gedacht, mehr Zuschauer zu bringen, da es viele Kinder gibt, die daran interessiert wären“, sagt Enache.

Das dritte und letzte Kulturevent der ersten Jahreshälfte ist ein Jazzkonzert mit der deutschen Band „bartmes“. Die Band trägt den Namen des Heidelberger Keyboarders und Produzenten Jo Bartmes, der schon zum zweiten Mal in die Stadt unter der Zinne kommt, nachdem er hier voriges Jahr ein Konzert mit anderen zwei deutschen Musikern gab. Mit seinem Electro-Jazz Projekt „bartmes“ hat er gerade seine fünfte CD herausgebracht. In Kronstadt wird Bartmes zusammen mit der Sängerin Fola Dada, dem Saxophonisten Frank Spaniol, dem Schlagzeuger Oli Rubow und dem Beatboxer Philip Scheibel einen Electrojazz-Abend der Sonderklasse bieten. Das Konzert findet am 26. Mai im Warehouse-Pub (Lucian Blaga. nr.8) statt.

Workshops zur Leseförderung und Gedichtswerkstatt

Nicht nur Kulturevents, sondern auch Workshops für Deutschlehrer und  Leseförderungsprogramme stehen bis Sommeranfang auf der Agenda. Im Rahmen der Woche „Schule anders“ (18.-22. April) gastiert das Deutsche Kulturzentrum beim Nationalkolleg „Unirea“ und beim „Lyzeum Andrei Muresanu“. „Wir gehen in die Schulen, wo Deutsch als Fremdsprache unterrichtet wird und stellen unser Angebot vor. Dabei werden kurze interaktive Workshops mit unserer Lehrerin Ioana Rădulescu organisiert, es werden Bücher vorgestellt und Boardgames gespielt. Dadurch wollen wir die Schüler darauf aufmerksam machen, dass sie in unserer Bibliothek spannende Lektüre und interessante Spiele finden. Um eine Sprache zu erlernen, ist Lesen sehr wichtig“, meint Flaviana Enache.

Um Leseförderung geht es auch in den Workshops „Mach mit und lies weiter“, die während der Woche „Schule anders“ im Kulturzentrum organisiert werden. „Es handelt sich um ein interaktives Vorleseprogramm, das an die Schüler der Klassen 2-4 gerichtet ist, die Deutsch als Muttersprache lernen. Diese haben die Möglichkeit, in die Handlung eines vorgelesenen Buches einzugreifen und diese nach eigenem Wunsch zu verändern. Anschließend können sie unsere Bücher ausleihen oder kaufen, um alleine weiterzulesen und somit aktive Mitglieder unserer Bibliothek zu werden“, meint die Lehrerin Ioana Rădulescu.

Für die Lyzeaner, die Deutsch als Fremdsprache studieren, gibt es auch ein interessantes Angebot. Es handelt sich um eine Gedicht-Werkstatt. „Die Schüler bekommen Informationen über das Schreiben von Gedichten. Anschließend müssen sie selber in deutscher Sprache dichten und das entstandene Werk vorlesen. Wir werden es digital aufnehmen. Anschließend sollen sie Collagen aus alten Zeitungsartikeln zusammenstellen, die zum Gedicht passen. Das Endprodukt wird ein Video mit Ton und Bildern sein“, sagt Rădulescu. Für mehr Informationen kann man das Deutsche Kulturzentrum unter der Telefonnummer  0268.473104 oder per Email (ccgbv.ro@gmail.com) kontaktieren.

Elise Wilk