Flammende Experimente

Schüler der Gymnasialschule Nr. 12 waren begeistert

Elefantenzahnpasta begeistert die Kleinen. Im Bild v.l.n.r. die stellvertretende Leiterin und Grundschullehrerin an der 12er Schule, Laura Wittstock, die Direktorin Delia Wusinczky und Chemielehrerin Simona Mihai

Wie kann man einen Luftballon mit Luft füllen, ohne ihn mit der Pumpe oder dem Mund aufzublasen? Wie entstehen Feuerwerke? Und wie sieht Elefantenzahnpasta aus? Wie entsteht aus Sand, Zucker und Backpulver, die man anzündet eine Schlange und wieso kann Wasser flüssig, fest und gasförmig sein?
Auf all diese Fragen haben Schüler einer ersten und einer siebenten Klasse aus der Gymnasialschule Nr. 12 aus Kronstadt vergangene Woche Antworten bekommen. Nicht etwa theoretische Antworten, sondern ganz konkrete und anschauliche. Chemielehrerin Simona Mihai hat eine Stunde lang Experimente vorgezeigt. Farb- und Formveränderungen haben die Kleinen begeistert. Fast 60 Augenpaare haben neugierig zugesehen und sich darüber gewundert wie Magnesium, Zink, Aluminium, Eisenspäne unterschiedliche Funken machen, sie haben sich nach den unterschiedlichen aufgetretenen Phänomenen erkundigt, Reaktionen erkannt, oder sich einfach nur gewundert über die Magie der Chemie. Selbstverständlich waren die Versuche mit Feuer die interessantesten.
Gummibärchen, die Kinder und Erwachsene ebenso froh machen, wie in der Werbung vorgesungen, haben für große Aufregung gesorgt. Denn ein solches niedliches essbares Tierchen aus Schweinegelatine, Zucker und Farbstoff sollte explodieren. Es wurde in eine Kaliumchlorat-Schmelze eingeführt und löste sich prompt in einer spektakulären Reaktion, in hellem Glühen und lautem Brummen, auf. „Oh, der Arme“ scherzten zwei Erstklässlerinnen. Die Expermiente, wo Feuer benutzt wurden, sind aus dem Klassenzimmer in den Schulhof verlegt worden, wo sich die Flammen und Funken in Sicherheit austoben konnten.
Besonders beeindruckt waren die kleinen Zuschauer auch von der Elefantenzahnpasta. Diese entsteht, wenn man etwas Spülmittel in einen Erlenmeyerkolben gibt und dieses dann mit  Kaliumiodid und Wasserstoffperoxid vermischt. Wie aus einem Vulkan sprudelt die Mischung sofort, Schaum quillt aus der Gefäßöffnung und ergießt sich heraus. Ein Schaumberg entsteht. Die Kinder, die bislang in den Bänken saßen, hatten sich nun um die riesige Masse versammelt, die tatsächlich wie Zahnpasta aussah, und bestaunten die chemische Reaktion. Spannend war auch ein Experiment, in dem der Prozess der Verfärbung sichtbar wurde. Sechs Reagenzgläser waren jeweils mit unterschiedlicher farbloser Lösung (u.a. Zitronensaft, Wasser, Seife) zur Hälfte gefüllt. Beim Hinzufügen einer Flüssigkeit konnten die Kinder in jedem länglichen Gefäß nun eine Farbe beobachten, in jedem Fläschchen eine andere. Die Farbe veränderte auch das chemische Element Iod, das als fester Stoff im Reagenzglas zu sehen ist und bei Erwärmung gasförmig wird. „Diesen Vorgang nennt man Sublimieren von Iod“, erklärt die Lehrerin den direkten Übergang eines festen Stoffes in den gasförmigen Aggregatzustand, ohne dass er vorher flüssig wird.
Für manche Kleine wirkten die Versuche wie eine Magie, wie etwas Unverständliches, manchmal Gefährliches, das aber Spaß bereitet, jedoch keinesfalls alleine zu Hause ausgeübt werden darf, wie die Chemielehrerin mehrmals betonte.  Jedes Semester findet bei der genannten Lehreinheit eine derartige Stunde statt.