„Geltungsdrang und Eitelkeit sind ihm völlig fremd“

Apollonia-Hirscher-Preisverleihung an Gerhard Rudolf

Thomas Şindilariu überreicht Plakette und Preisurkunde an Gerhard Rudolf.

Gerhard Rudolf (Mitte) ist nun der Runde der Apollonia-Hirscher-Preisträger beigetreten.
Fotos: Ralf Sudrigian

Die Verleihung des jährlich vom Kronstädter Deutschen Stadtforum und der Heimatgemeinschaft der Kronstädter in Deutschland vergebenen Apollonia-Hirscher-Preises stellt einen der Höhepunkte im Veranstaltungskalender des Kronstädter Forums dar. So war es auch diesmal, als am Montag, um 17 Uhr, im vollbesetzten Festsaal des Kronstädter Forums zahlreiche Kronstädter bei der Verleihung dieses Preises an den Preisträger für 2013, Gerhard Rudolf, dabei sein wollten.

Eröffnet wurde die Festveranstaltung mit einer musikalischen Einlage durch das  Ehepaar Elena und Paul Cristian die auf Violine und Klavier ein Stück von Wolfgang Amadeus Mozart zu Gehör brachten. Thomas Şindilariu, Vorsitzender des Stadtforums Kronstadt, begrüßte die Teilnehmer und hielt die Laudatio auf den Preisträger, die in einer der nächsten KR-Ausgaben auch unseren Lesern vorliegen wird. Dabei ging der Laudator, außer den üblichen biografischen Daten, vor allem auf jenen Tätigkeitsbereich ein für den Gerhard Rudolf stadtbekannt ist: sein Einsatz für die Verbesserung des deutschsprachigen Fernsehangebots in Kronstadt. Bessere Empfangsmöglichkeiten für Fernsehprogramme, vor allem für jene aus dem deutschsprachigen Raum, das war und bleibt eine große Leidenschaft des gelernten Elektrotechnikers, der 38 Jahre lang im Fernmeldewesen gearbeitet hat.

Trotz seines Alters (Rudolf ist Jahrgang 1932) ist der rüstige Rentner auf dem neusten Stand der Dinge in diesem Bereich, führt Korrespondenz mit Fachleuten und Fachgremien im In- und Ausland und vergisst dabei nicht auf die Belange des deutschsprachigen Kronstädter Fernsehpublikums hinzuweisen, wenn es um die technischen Voraussetzungen des digitalen Fernsehempfangs via Satellit geht. Darüber hinaus ist Gerhard Rudolf aber vor allem auch für seine konkrete praktische Hilfeleistungen in Sachen Satelittenschüsselaufstellung und Fernseheinstellung sehr gefragt und geschätzt.

Vor allem die Seniorinnen und Senioren des Blumenauer Altenheims liegen ihm am Herzen. Ihnen ermöglichte es Rudolf weiterhin die beliebten deutschen Fernsehprogramme verfolgen zu können, selbst als diese aus dem Angebot der lokalen Kabelfernsehgesellschaft gestrichen wurden. Zahlreiche Personen aus Kronstadt und Umgebung profitierten von dem Wissen und der Hilfsbereitschaft des Hobby-Fernsehtechnikers um so ihren (Fernseh)Alltag zu verschönern. All dieses kann auch als Bestätigung gelten für folgendes Laudatio-Zitat gelten: „Geltungsdrang und Eitelkeit sind ihm völlig fremd.“

Gerhard Rudolf dachte nie ans Auswandern. Er bleibt seiner Heimat und Kirchengemeinde eng verbunden. Wenn es der Fall ist, meldet er zum Beispiel unverzüglich fehlerhafte deutsche Bezeichnungen an Schildern und Infotafeln oder er greift direkt zu … und setzt selber die Punkte aufs Ö (im Falle der Straßenschilder in der  Johann-Gött-Straße die fälschlicherweise zur Gott-Straße oder Göth-Straße von der Stadtverwaltung „umgetauft“ wurde).

Nach der Laudatio überreichte Thomas Şindilariu zunächst der Preisträger-Ehegattin Ingrid Rudolf einen schönen Blumenstrauß und anschließend Urkunde, Plakette und Dotation an Gerhard Rudolf. Ein Teil des Preisgeldes soll ans Altenheim und seine Fernsehinfrastruktur gehen, versprach Rudolf. Er dankte herzlichst allen, die ihn für den Preis vorgeschlagen hatten sowie jenen die diese Preisverleihung unterstützt hatten. Sein Dank ging auch an die Leitung des Blumenauer Altenheims für ihr Vertrauen sowie, nicht zuletzt, an die Familie – Ehegattin Ingrid für die Unterstützung und den Kindern für ihr Verständnis.

Bevor der „offizielle“ Teil der Preisverleihng mit dem zweiten Teil der Musikdarbietung von Elena und Paul Cristian beendet wurde, sprach Gerhard Rudolf anhand von älteren und neuen auf einen Schirm projizierte Fotos von seinem Hobby „Fernsehen“. Danach folgte das gemütliche Beisammensein bei Kaffee, Kuchen und dem traditionellen Baumstriezel.