„Ich habe mich in Kronstadt verliebt“

Deutsche Instagrammerin Christine Abayasekara zu Besuch in der Stadt unter der Zinne

Die bunten Häuser im Stadtzentrum haben Rebelkids sehr gefallen. Fotos: privat

Christine Abayasekara hat sich in Kronstadt und der Umgebung sehr wohl gefühlt.

Der Alte Marktplatz mit dem alten Rathaus und den schönen bunten Häusern, die kleinen Gassen in der Innenstadt und die Schwarze Kirche, die „eigentlich gar nicht schwarz ist“ sind einige der Attraktionen Kronstadts, die die deutsche Instagrammerin Christine Abayasekara ihren Fans empfiehlt. Die im sozialen Netzwerk als „rebelkids“ bekannte deutsch-srilankische junge Frau war Ende des Sommers für drei Tage in Kronstadt und lädt auch andere ein, eine Reise hierher zu planen, um Architektur, Natur und Essen zu genießen.

Sie hat ihren Aufenthalt sehr genossen und sich einen Spaziergang durch das Schnurgässchen und eine Fahrt mit der Drahtseilbahn auf die Zinne nicht entgehen lassen. Bei den Buchstaben „Brașov“ auf dem Berg, „die jenen aus Hollywood ähneln“, wie sie bemerkt, sollte man unbedingt ein Selfie machen. „Ich habe mich total in die Stadt verliebt. Ich plane bereits die nächste Reise dorthin, weil noch so vieles zu erkunden ist.“

Das Essen hat mit Sicherheit auch zu dieser Entscheidung geführt. Denn Christina Abayasekara hat traditionelle rumänische Gerichte in mehreren Restaurants ausprobiert. Ihre Leibspeisen bleiben die Krautwickel (sarmale) und die „Papanași“. Fotos davon sind auch in ihrem kurzen Video auf Instagram zu sehen. „Beim Reisen ist mir wichtig, das traditionelle Essen auszuprobieren, die Essensarten, Geschmäcker und Rezepte zu testen, um somit Kultur und Traditionen kennenzulernen“, erklärt sie.

Die 27-Jährige, die ein Masterstudium in Cybersecurity an der Universität Leiden (Holland) absolvierte, leitet eine kleine Agentur für Social Media. Diese fördert  Unternehmen wie Cafes, Restaurants, Hotels oder Geschäfte in den sozialen Medien. Ihr Wissen gibt sie im Rahmen von Gruppenworkshops weiter und hat es auch im E-Buch (Social Media Management: It’s Not That Complicated/ Es ist nicht so kompliziert) zusammengefasst. Ende des Sommers war sie drei Tage lang in Kronstadt, insgesamt eine ganze Woche in Rumänien. Die Hochzeit ihrer besten Freundin, einer Rumänin, mit der sie in England studiert hat, brachte sie erst nach Constanța, wo sie zwei Tage verbrachte. Einen weiteren Tag weilte sie in Vama Veche. Danach war ihr Ziel: Kronstadt, über das sie so vieles gelesen hatte und das sie unbedingt mal besichtigen wollte.

Tipps und Tricks für Touristen

Christine reist sehr viel und sehr gerne. Das ist ihre Leidenschaft. Am liebsten fährt sie mit dem Bus oder der Bahn durch fremde Länder, um alles „so authentisch wie möglich“ zu erleben, Kontakt mit den Leuten zu haben, die Sprache zu hören und ihre Aufmerksamkeit der Landschaft zu widmen. Unter-wegs schreibt sie alles auf, was sie beeindruckt, fotografiert Schönes und macht kurze Collagen mit Bildern und knappem Text, die sie ins Internet stellt. Ihre Beiträge werden mittler-weile von über 21.000 Leuten verfolgt.

Rebelkids bringt Tipps zu günstigem und unkompliziertem Reisen, empfiehlt Sehenswürdigkeiten, Gerichte, Unterkünfte, manchmal auch Reiseleiter oder Unternehmen. Meist nimmt sie alle Infos über die Orte, die sie besuchen möchte, online und richtet sich danach. So findet sie Touristenattraktionen, Übernachtungsmöglichkeiten, spezifische Gerichte, Bahnkarten und vieles andere. Aus Erfahrung hat sie allerdings mehrere Tricks gelernt, die ihre Aufenthalte preiswerter machen. Als Beispiel dafür nennt sie den Kauf der Eintrittskarten zu Museen, Kirchen und anderen Attraktionen. Diese sollte man am besten vor Ort besorgen, nicht online. „Im Internet kostet ein Ticket für die Schwarze Kirche auch 10 Euro. Im Geschäft der Kirche nur 12 Lei (umgerechnet 2,5 Euro). Ich will das lokale Geschäft unterstützen, nicht Online-Agenturen aus dem Ausland, die Profit machen“, sagt sie. Ein weiteres Beispiel, dass man vor Ort immer wieder Überraschungen erlebt und nicht alles, was im Internet steht, stimmt, war die Fahrt zur Törzburg. Auf mehreren Blogs fand sie die Information, dass eine Reise zu Draculas Schloss sehr einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt werden könne. „Das stimmt gar nicht. Man muss private Agenturen suchen“, sagt sie. So fand sie einen „netten und witzigen Reiseleiter“, der ihr und den weiteren Touristen, die im Mikrobus mitgefahren sind, viel erzählte.

Eine sehr tolle Überraschung hatte Christina mit der Unterkunft. Auf Booking.com hat sie ein Last-Minute-Angebot im „Dragonfly Gardens Urban Glamping“ gefunden. Die außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeit befindet sich in einem Garten im Ragadotal, hinter mehrstöckigen neuen Wohnblocks. Glamping-Zelte stehen im Grünen, bunte Blumen und Lichterketten verschönern den Garten. „Man merkt nicht einmal, dass man in der Stadt ist“, sagt sie.

Kronstadt hat das ganze Jahr über etwas zu bieten

Obwohl Christine Abayasekara meist alleine reist und selbst erkundet, was sie an jedem Ort machen möchte, hatte sie in Kronstadt eine Kontaktperson. Christian Macedonschi, Mitglied im Vorstand des rumänischen Hotelverbandes FIHR (Federația Industriei Hoteliere din România) und Hotelbetreiber in der Zinnenstadt wurde ihr vom Touristeninformationsbüro Rumäniens in Bukarest empfohlen. Er hat Rebelkids zahlreiche Empfehlungen für sehenswerte Objektive in Kronstadt und der Umgebung gegeben. Pläne für eine Zusammenarbeit zur Entwicklung einer Strategie, die siebenbürgische Stadt zu einer All-Season-Attraktion zu machen, wurden geschmiedet. „Es gibt Städte, die man im Sommer bereist, andere, die im Winter attraktiv sind. Ich glaube, Kronstadt hat das ganze Jahr über etwas zu bieten“, findet die 27-Jährige. Sollten sich die Pläne verwirklichen, kommt sie im Frühling für eine längere Zeitspanne nach Rumänien, um für Kronstadt online zu werben und auch andere Städte zu besichtigen. Dann kauft sie sich bestimmt auch die traditionell rumänische Bluse „Ie“, die sie in Kronstadt gesehen hat. Diesmal haben nur Zakuska (Gemüseaufstrich) und Hermannstädter Salami in ihren Koffer gepasst.

Nach ihrer Reise in Rumänien hat die digitale Nomadin, laut ihrer Instagram-Seite, Ungarn, die Tschechische Republik, Griechenland, Italien, Sri Lanka und Ägypten bereist. Von überall aus arbeitet sie einige Stunden am Tag, um für kleine Unternehmen online Werbung zu machen. „Man muss wissen, wie man die Apps anwendet, die Bilder bearbeitet, anziehende Texte schreibt und durch Soziale Medien gut verkauft“, erklärt sie. Ihre Tricks wird sie anwenden, um auch Kronstadt besser zu „verkaufen“.