Kulturzeitschrift „ASTRA“ erscheint nun in zwei Bänden

Neue Serie der Publikation umfasst einen geschichtlichen Teil und eine literarische Beilage

Nachdem die Kronstädter Kulturzeitschrift „ASTRA“ in den letzten Jahren mehrmals die Herausgeber wechselte, zeitweilig es sogar zwei parallel erscheinende  Publikationen mit gleichem Titel doch unterschiedlichen Herausgebern gab, hat sich der Kronstädter Kreisrat dieser Aufgabe angenommen, um die Kontinuität der Publikation, die sich im 46. Erscheinungsjahr befindet, zu sichern.Herausgegeben wird die Zeitschrift seit einigen Jahren von der Kronstädter Kreisbibliothek „George Bariţiu“, die dem Kreisrat unterstellt ist, wobei deren Direktor Daniel Nazare auch der Schriftleiter war.

Seit Kurzem wurde mit der Schriftleitung der Historiker Nicolae Pepene beauftragt, der auch die Kulturdirektion, der Stadt Rosenau leitet und in dieser Eigenschaft durch die da eingeleiteten Kulturveranstaltungen, unter anderem des Festivals des historischen Films, landesweit in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit rückte, sodass die Stadt  nun auch Tausende Touristen anlockt. Nicolae Pepene hat schon bei dieser ersten Ausgabe der nun von  ihm geleiteten Publikation, „ASTRA“ Heft 3 – 4 (331 – 332)/2012 einige Initiativen entwickelt was Inhalt und Gestaltung betrifft. Das A4-Format der Publikation wurde beibehalten, ist aber viel reicher als bisher illustriert und erscheint in zwei Teilen.

Der erste umfasst  nur geschichtliche Beiträge (114 Seiten), der zweite Teil umfasst die gleiche Seitenanzahl, und wird als „ASTRA-Beilage. Literatur, Künste und Ideen“ gekennzeichnet. Die Redaktion der Zeitschrift befindet sich in der Kronstädter Kreisbibliothek unter der Anschrift Redacţia revistei ASTRA, Bulevardul Eroilor nr. 33 – 35, 500036, Telefon 0268-419.338, 0368-450.031; Fax 0268-415.079; E-Mail: redactia.astra@gmail.com

Im geschichtlichen Teil sind mehrere Beiträge enthalten, die die rumänische Königsfamilie als Thema haben, u.zw. die am 15. Oktober 1922 erfolgte Krönung des Königspaares Ferdinand und Maria, mit sehr ansprechenden Archivfotos, dann ein Beitrag über das König- und Königinnen-Bildnis in den rumänischen Kirchen und Klöstern. Schließlich umfasst die Dokumentation „Wintersport in Sinaia“ auch Bezüge und Illustrationen von Mitgliedern der Königsfamilie, die sich dieser Sportart widmeten. Sehr ansprechend ist diesbezüglich das Bild auf der Titelseite der Zeitschrift, das Kronprinzessin Ileana 1929 auf den Skiern zeigt.

Eine ausführliche Dokumentation  bezieht sich auf Kronstädter Buchdrucke mit Illustrationen nach Holbein, wobei der Dank dem Leiter des Archivs der Honterusgemeinde Thomas [indilariu für die gebotene Unterstützung  bei der Reproduktion der Stiche ausgesprochen wird. Im Kontext der kürzlich in Kronstadt stattgefundenen Europäischen Winter-Jugendolympiade sind zwei Beiträge von Aktualität. Bogdan Florin Popovici bezieht sich auf die Geschichte der Schulerau, wobei er Bezug auf deren erste urkundliche Erwähnung nimmt, über die Gernot Nussbächer  vor 45 Jahren  berichtete.

Nicolae Pepene bietet eine ausführliche Dokumentation über die Weltwinterspiele der Studenten, bekannt als Universiade, die vom 28. Januar bis 7. Februar 1951 in der Schulerau stattgefunden haben und bisher als größte internationale Sportveranstaltung mit Rumänien als Gastgeber galt.
Pfarrer Dr. Vasile Oltean stellt das Museum der ersten rumänischen Schule in der Oberen Vorstadt, als dessen Direktor vor.

Besucht wurde dieses insgesamt von einem König und neun Staatspräsidenten, darunter  Gustav Heinemann (1971), Präsident der Bundesrepublik Deutschland, und Rudolf Kirchschläger, Präsident der Republik Österreich (1978). Eine geschichtliches Aufnahme zeigt Nicolae Ceauşescu, als er bei einem seiner Kronstadt-Besuche am 15. Juni 1967 vor der Schwarzen Kirche von Bischof Dr. Friedrich Müller begrüßt wird.
Zu vermerken, dass die Beiträge aus dem Inhalt  nicht nur Interessenten aus dem Bereich ansprechen, sondern auch den Durchschnittsleser.

Auch die schon erwähnte Beilage der Ausgabe, die der Literatur gewidmet ist, erregt sicher das Interesse der Leser. Darin findet man Gedichte bekannter Autoren aber auch von begabten Vertretern aus der Reihe der jungen Generation, Kurzprosa, Rezensionen, einen Überblick zu Neuerscheinungen aus der einheimischen und internationalen Literatur, Theaterchronik. Die Beilage ist ebenfalls reich und ansprechend illustriert. Eine Zeitschrift, die somit nur zu empfehlen ist.