Musica Coronensis-Konzertreihe bei zehnter Auflage: Die Orgelempore als Bühne geistlicher Musik

Der Kronstädter Bachchor vor der Buchholzorgel der Schwarzen Kirche beim Abschlusskonzert der diesjährigen Jubiläumsauflage von „Musica Coronensis“.

Einladung zur zehnten Auflage der Musica-Coronensis-Konzertreihe in die Schwarze Kirche.
Foto: Ralf Sudrigian

Die X. Auflage der Konzertreihe „Musica Coronensis“ wurde am Sonntagabend mit einem Chor- und Orchesterkonzert in der Schwarzen Kirche abgeschlossen, bei dem im ersten Teil der Laudate-Chor in Begleitung des Kammerorchesters aus Miercurea Ciuc zwei selten aufgeführte Werke bot: Dictum auf den 1. Pfingsttag (Johann Knall) und Dictum auf den 2. Pfingsttag (Benjamin Weiss) – Kirchenkantaten von zwei siebenbürgisch-sächsischen Komponisten aus dem 18. bzw. dem 19. Jahrhundert, die in den Archiven des Schäßburger Kirchenbezirks (wieder)entdeckt wurden. Abschließend erklang „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ von Venzel A. Müller.

Beim Laudate-Chor handelt es sich um ein Projektchor bestehend aus Sänger und Sängerinnen aus Kronstadt, Fogarasch, Mediasch, Schäßburg, Hermannstadt und Klausenburg die hauptsächlich einheimische kirchliche Musik in ihrem Repertoire führen. Als Dirigenten wechselten sich Steffen Schlandt (Kronstadt), Christiane Neubert (Fogarasch) und Edith Toth (Mediasch) an der Orgelempore ab, von wo Chor und Orchester zu hören und, dank der umstellbaren Bankrückenlehnen, auch zu sehen waren.

Die Solo-Partien sangen Agathe Halmen, Elisa Gunesch, Beniamin Ghegoiu und Wilhelm Schmidts. Im zweiten Teil des rund eineinhalb Stunden langen Konzerts wurde vor einem zahlreich erschienenen Publikum die „Messe in D“ von Antonin Dvorak in ihrer Originalfassung (Chor und Orgel) aufgeführt. Es sang der von Steffen Schlandt geleitete Kronstädter Bachchor (Solisten: Gabriela Schlandt, Mirela Naftanail˛, Beniamin Ghegoiu, Löfi Gellert); an der Orgel spielte Eckart Schlandt.

Die Zuhörer des Abschlusskonzerts wurden vom Kronstädter Stadtpfarrer und Bezirksdechanten Christian Plajer im Namen der Veranstalter (evangelische Honterusgemeinde und Deutsche Botschaft in Bukarest) begrüßt. „Musica Coronensis“ endete nicht mit Applaus sondern mit Gebet und Vaterunser – eine Besonderheit für eine Konzertreihe aber etwas Selbstverständliches in der Schwarzen Kirche, wo die Musiker, Sänger und das Publikum nicht vergessen, wem in der Kirche Dank und Lob gebührt.