Neue Leute im Vorstand des Kronstädter Ortsforums

Andrei Ispas: Jung, hochqualifiziert und fürs Forum motiviert

Sport im Allgemeinen, vor allem Laufen und Fußball, gehören zu den Hobbys von Andrei Ispas. Foto: privat

Die am 28. März abgehaltenen Wahlen haben neue Namen in den Vorstand des Kronstädter Ortsforums gebracht. Sie konnten eine Mehrheit der abgegebenen Stimmen für sich einbringen. Trotzdem dürfte das eine oder andere Vorstandsmitglied für manche noch wenig bekannt sein. Deshalb startet  die KR in dieser Ausgabe eine kurze Vorstellungsreihe derjenigen Vorstands-Neulinge die unsere Initiative als gut befunden haben.

Andrei Ispas ist 1989 geboren, im Jahr das den Umbruch für Osteuropa und Rumänien gebracht hat. Heute gehört er zur Gruppe der auf Neudeutsch als „Young Professionals“ genannten Fachkräften. Er arbeitet in leitender Funktion bei Capgemini Engineering (ehemalige Altran Romania). Manchen der in der rumänischen Gesellschaft vorherrschenden Meinungen über die „corporati?ti“ stimmt Andrei zu. Ja, es wird leistungsorient und ernst für einen ausländischen Arbeitgeber gearbeitet mit dem Bestreben, Qualität zu liefern und warum nicht, sich auf gleichen oder sogar höheren Niveau als z.B. die Kollegen aus Deutschland zu behaupten. Nein, Ausbeutung sei das nicht denn Gehalt und Arbeitsklima stimmen; mit flexiblen Arbeitszeiten und guten Rahmenbedingungen komme man den Mitarbeitern zur gegenseitigen Zufriedenheit entgegen.

Andrei hätte leicht auch in Bukarest oder Deutschland einen Job finden können. „Die Türen waren immer offen“ aber „ich hänge sehr an Kronstadt“ sagt der zweifache Vater. Deshalb stand für ihn und für seine Frau (ehemalige Schulkollegin am Honteruslyzeum und Studienkollegin an der Bukarester Wirtschaftsakademie wo er im deutschen Studiengang Betriebswirtschaftslehre studiert hat) fest, dass sie in ihre Heimatstadt zurückkehren werden.
Kronstadt bedeutet für den einwandfrei deutsch sprechenden Wirtschaftsfachmann auch die hiesige sächsische Gemeinschaft zu der er, rein ethnisch betrachtet, nur über die  Großmutter seiner Frau, einen Bezug hat. Es stimmt ihn aber nachdenklich, wenn er feststellen muss, dass diese Gemeinschaft immer kleiner und älter wird. So reifte der Entschluss, sich auch auf lokaler Ebene einzubringen und da erschien ihm das Deutsche Forum, auch auf Hinweis seines ehemaligen Klassenkollegen Robert Marian, als ein geeigneter Ansprechpartner. Ein vor zwei-drei Jahren eingereichter Mitgliedsantrag ans Kronstädter Forum versandete irgendwo auf einem bürokratischen Irrweg und blieb unbeantwortet. Keinen Grund für Andrei aufzugeben. Im Gegenteil: er machte in den sozialen Netzwerken aufmerksam auf Forumsaktivitäten und beteiligte sich am Forumswahlkampf.

Jetzt, als neugewähltes Vorstandsmitglied, will er sich für eine Steigerung der Qualität des deutschsprachigen Unterrichts einsetzen. Wenige deutschsprechende Fachlehrer und Fachlehrer mit unzureichenden Deutschkenntnissen sind Herausforderungen denen man sich stellen müsse, z.B. als Mitglied im Verwaltungsrat des Honterus-Kollegs – eine Stelle für die sich Andrei Ispas beworben hat. Veranstaltungen des Forums will er ebenfalls unterstützen um das deutsche Kulturleben zu fördern und der deutschen Gemeinschaft einen größeren Wirkungsbereich zu ermöglichen und so auch neue Freunde zuzuführen.

Es sei für alle genug zu tun, sagte Andrei auch auf der Vertreterversammlung die unlängst den Schlusspunkt zum Thema Wahlanfechtung gesetzt hatte. Viel zu viel Zeit und Energie war bis zu diesem Zeitpunkt dazu auf allen Forumsebenen verschwendet worden, bedauert Andrei. Die Zeit sei reif für ehrenamtlichen Einsatz und nicht für unnötigen Streit.